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Filmreif: 10.000 Fans wählen das Movie Set ins Ideas-Review

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Hat man mich als Kind gefragt, was ich später gerne werden möchte, habe ich immer geantwortet: Filmregisseur. Wie mit so mancher Schnapsidee, die man in jungen Jahren hat, wurde daraus nicht viel. Wer jedoch genau wie ich damals vom Glanz und Ruhm Hollywoods träumt, darf sich Hoffnung auf diesen Ideas-Entwurf machen: Dem Movie Set, einem Gemeinschaftsprojekt der Designer Castor Troy und Max Brich.

Ob actiongeladener Heist-Movie, tränenrührende Liebesschnulze oder experimenteller Arthouse-Film: Schnappt euch eure längst vergessenen Hobby-Drehbücher aus der Schublade und legt los. Das Movie Set bietet euch alles, was ihr braucht, um erste Schritte im Filmbusiness zu tätigen. Mit acht hübsche Fassaden im Stile der Modulars ist zumindest schon mal dafür gesorgt, dass eure Szenerien in bautechnischen Belangen echte Hingucker werden.

Bevor es jedoch „Film ab!“ heißt, prüft noch einmal die Ausstattung: Scheinwerfer an? Mikrophone in Position? Kamera bereit? Dann Filmklappe her – und Action! Fast fühlt man ich im Movie Set wie in einem echten Studio bei der Vielzahl an Filmequipment. Gerade bei Kamera und Co. beweisen Castor Troy und Max Brich ihr Bautalent: Wie beide filigrane LEGO-Teile kreativ einsetzen, ist eine echte Meisterleistung. Da man aber mit einer Kamera aus dänischen Plastiksteinchen keinen Film drehen kann, muss wohl das Smartphone herhalten. Auch daran haben beide gedacht und haben eine satte 1 Meter lange Schiene eingebaut, auf der ihr euer Handy auf Kamerafahrt schicken könnt. Der Umsetzung eurer Filmideen steht damit nichts mehr im Wege.

Lasst also ein Paar ein romantisches Rendez-Vous im Café verbringen, den Besitzer des Schokoladenladens ein unwiderstehliches Rezept entdecken oder einen Langfinger das Geländer auf der Flucht vor der Polizei runtersausen – die Kulissen geben euch die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Szenen zu drehen. Aber was wäre ein Film ohne die Schauspieler und das Team dahinter? Im Movie Set warten vier Schauspieler darauf, den Anweisungen des Regisseurs zu folgen. Zur Seite stehen ihm eine Assistentin und ein Techniker – macht insgesamt sieben Minifiguren.

Hinten sind die Fassaden mit Trägerbalken gestützt und können sogar zu einem ganzen Straßenzug kombiniert werden, der sich insbesondere zwischen den Modular Buildings nicht übel machen würde.

Schicke Gebäude scheinen dabei eine Spezialität von Co-Designer Castor Troy zu sein. Sein Medical Office wäre eine umwerfende Erweiterung der beliebten Häuserreihe, steckt im Moment jedoch bei knappen 4000 Unterstützern fest. Filmisch ist Castor Troy auch mit dem Modell des New Yorker Apartments aus der 90er Jahre Kultserie „Die Nanny“ unterwegs, das bald schon die Marke von 10.000 Unterstützerstimmen knacken könnte. Auf ein Soloprojekt von Mit-Designer Max Birch müssen wir allerdings noch warten. Zwar hat er sich schon vor einem Jahr auf der Ideas-Plattform angemeldet, beteiligte sich aber lediglich mit Castor Troy an gemeinsamen Projekten.

Beiden Designern ist etwas durchaus Bemerkenswertes gelungen: Sie haben ein Set entworfen, dem wohl die aller wenigsten widerstehen können. Und das liegt nicht daran, dass wir AFOLS alle solch großen Film-Fans sind. Die wird das Movie Set so oder so ansprechen – jeder Brickfilmer wäre dankbar für diese hübschen Kulissen. Nein, in erster Linie gibt der Entwurf nämlich eine wunderbare Erweiterung für die Modulars her: Die vor schnuckeligen Details strotzenden Fassaden fügen sich perfekt zwischen das 10182 Café Corner oder die 10270 Buchhandlung ein und passen mit ihrer französisch angehauchten Architektur vor allem auch zum 10243 Parisian Restaurant. Sammler, Brickfilmer, Städtebauer – man könnte so einige Zielgruppen aufzählen, denen das Modell zusagen würde.

Sets zum Erstellen eigener kleiner Filme sind für LEGO kein Neuland: Bereits 2000 brachten die Dänen unter dem dem Namen „Studio“ eine ganze Themenreihe an den Start, mit denen man Stop-Motion-Filme drehen konnte. Das Basisset 1349 Steven Spielberg Movie Maker beinhaltete sogar eine eigene Kamera und Software zum Einfügen von Effekten und Musik. Bis 2003 hielt sich die Reihe, die eine beachtliche Anzahl an Ergänzungssets und auch Polybags hervorgebracht hatte. Da so ein Konzept förmlich danach schreit, Lizenzthemen einzubinden, dauerte es nicht lange, bis man seine eigenen filmischen Visionen von „Spider-Man“ und „Jurassic Park“ umsetzen konnte. Doch auch Johnny Thunder und Standard-Horrorfiguren wie Dracula und Frankenstein ließen sich für die Studio-Reihe ablichten.

Danach ruhte das Konzept eine Weile und erst der LEGO Batman und der LEGO Ninjago Movie sorgten für ein Wiederaufleben der Idee: Zunächst in kleinen Polybags, beim LEGO Movie 2 mit dem 70820 Movie Maker dann sogar als richtiges Set.

Dass LEGO das Smartphone und die neuen Technologien immer stärker in seine Produkte einbindet, ist unübersehbar. In Zeiten also, wo jeder nur ein paar Klicks und Wischs vom Filmdrehen entfernt ist, wäre das Movie Set ein Modell, das sich die Offiziellen wohl genauer ansehen werden.

Einen Oscar wird der Entwurf zwar nicht gewinnen, vielleicht aber die Herzen der LEGO-Designer – und auf dem Weg zum eigenen Set kommt es ja bekanntlich nur darauf an.

Übersicht zu den Entwürfen der 2. Review-Phase 2021

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Kommentare

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6 Antworten

  1. Der Erfolg des Ideas-Konzepts könnte gleichzeitig zum Fluch werden, wenn zunehmend hervorragende MOCs von den Fans unterstützt werden, aber es wegen der schieren Menge nicht bis zum offiziellen Ideas-Set schaffen. Man kann gespannt sein, ob LEGO wegen der immmer größer werdenden Reviews etwas am Auswahlverfahren oder an der generellen Aufstellung der Ideas-Reihe ändert.

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  2. Dieses Set finde ich sehr interessant. Es ist etwas schade, dass LEGO Stopmotion heutzutage etwas stiefmütterlich behandelt. Diese “Movie Maker Sets” sollen zwar in die Richtung gehen aber so richtig finde ich nicht, dass sie sich für Stopmotion eignen.

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  3. Oder LEGO bringt einfach viel mehr IDEAS Sets pro Jahr heraus. Fände ich gut bei den vielen super Ideen die nicht umgesetzt werden können aufgrund der Anzahl an eingereichten Projekten…

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  4. Ich könnte mir vorstellen es zu kaufen. Bin ja auch Modular-Fan. Man muss erst mal schauen ob es kommt und wie weit es vom Entwurf abweicht.

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  5. Haha, nette Idee um das Modular-“Verbot” zu umgehen. Jetzt gibt’s halt nur die Häuserfronten (mal ehrlich, das Innenleben interessiert die meisten Käufer von Modulars sowieso nicht).
    Ich glaube nur nicht, dass LEGO sich davon täuschen lassen wird. Umsetzungswahrscheinlichkeit 0%.

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