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Am Stein der Zeit: LEGO Apps und die Vergänglichkeit von Software

Inhaltsverzeichnis

Mit dem Ende des LEGO Mindstorms Roboter Erfinders hat LEGO ein unausgesprochenes Versprechen gebrochen. Die neuste Generation von Mindstorms, der Produktreihe, die seit 1998 einen Produkttournus von ungefähr 7 Jahren hat, wird nach nur 2 Jahren auf dem Markt eingestellt. Die Lage ist in diesem Fall besonders prekär, weil Mindstorms als Kombination von LEGO mit programmierbaren Bausteinen auf eine kontinuierliche Updates für die LEGO Apps angewiesen ist.

Für andere Themenwelten ist das Thema ebenso von steigender Relevanz: die Technic-Sets mit Control+ sind von offizieller Seite zwingend auf die gleichnamige App zum Steuern der Modelle angewiesen. Ohne LEGO Apps sind die ferngesteuerten Modelle nicht steuerbar. Einige Sets bieten mit den dazugehörigen LEGO Apps zusätzliche Funktionen und bei neuen Mario-Ergänzungssets benötigt der Mario-Hub eine Verbindung zu der App, um die neuen Spielmechanismen nutzen zu können. Selbst in der Duplo-Reihe gibt es inzwischen einen digitalen Zug, der mit einer App interagieren kann.

In unserer Rubrik “Am Stein der Zeit” stellen PROMOBRICKS Redakteure ihre eigene Meinung zu aktuellen Themen aus der LEGO Welt dar. Gerne seid auch ihr dazu eingeladen, uns eure Sicht auf die Dinge im Kommentarbereich unter diesem Artikel zu schildern. Wenn ihr eine Idee für ein weiteres Thema habt, schreibt uns gerne über das Team-Postfach an.

Was ist Powered Up überhaupt?

Beflügelt wird die häufige App-Unterstützung durch die Einführung des Powered Up-Systems, mit dem LEGO seit der Einführung von WeDo 2.0 in der Education-Sparte im Jahr 2016 vermehrt die Bausteine mit einer digitalen Spielerfahrung verknüpft. So ist der Fokus von Mindstorms als das einzige programmierbare LEGO-Set zu einer ganzen Reihe von per App steuerbaren und programmierbaren Spielzeugen gewandert.

In den letzten Jahren sind zahlreiche weitere Produktreihen hinzugekommen, die die Technik nutzen aber unter anderen Namen verkauft werden. Neben Powered Up gibt es für LEGO Technic-Fahrzeuge Control+, die Boost-Robotiksets, die schon erwähnten Hubs in der Mario-Themenwelt, Duplo Züge, den LEGO Mindstorms Roboter Erfinder und für Bildungseinrichtungen SPIKE Prime und SPIKE Essential.

Entgegen der Meinung einiger LEGO Enthusiasten sehe ich die Kombination von LEGO mit digitalem als grundsätzlich nichts schlechtes an. Neben einem möglichen Lerneffekt, den Kinder und AFOLs dank der Produkte erzielen können, kann die Theorie aus dem Informatikunterricht mit praktischen Anwendungen kombiniert werden. Außerdem vervielfachen sich die Möglichkeiten, die mit LEGO möglich sind, wenn man durch die Programmierung in LEGO Apps eine weitere kreative Ebene hinzuziehen kann.

Aus einem Kran mit Zahnrädern wird ein vollautomatischer Kran, der selbstständig Teile sortieren kann. Es geht in diesem Artikel nicht um die negativen Effekte von der Kombination eines “analogen” Spielzeugs mit der digitalen Welt, sondern um die Probleme, die sich mit der aktuellen Umsetzung aus der resultierenden Digitalisierung ergeben.

Die ersten LEGO Apps werden eingestellt

Da wir uns nun ungefähr in der Mitte der Lebenszeit von Powered Up befinden, halte ich es für einen guten Zeitpunkt, ein Zwischenfazit zu ziehen. Das erste Produkt, das größtenteils den Powered Up-Spezifikationen folgt, ist das WeDo 2-Set. Es nutzt bereits den Anschluss und außerdem den heute in fast allen elektrischen Sets genutzten BLE-Standard, um mit einem Smartdevice zu interagieren. Der Powered Up Stecker wird wohl bis mindestens 2028 in Produktion bleiben, zumindest wenn man den Angaben zum Raspberry Pi Build Hat glauben kann.

Ein weiterer Aspekt, der das Thema aktuell relevant macht, ist, dass die ersten Produkte aus der Reihe inzwischen eingestellt wurden und man dadurch einen ersten Ausblick bekommt. Neben dem bereits erwähnten Mindstorms-Set wurde die Produktion des LEGO Star Wars Boost Droid Commander-Sets bereits Ende 2020 gestoppt und die Funktionalität soll nun in die Powered Up App überführt werden. Das Ende des normalen Boost-Sets folgte Ende letzten Jahres und auch diese App wird vermutlich in 2 Jahren eingestellt.

Beispiel: Boost Droid Commander App

Bleiben wir bei dem Beispiel des LEGO Boost Droid Commanders. Die Information, dass die Funktionalität von der eigenen App in die Powered Up App überführt werden soll, bekommt man bei anerkannten Fanmedien und in der App selbst. Informiert man sich über das Set auf der LEGO-Website, so findet man keine Informationen dazu. Weder auf der Shop-Seite, noch auf der dort verlinkten Seite für Gerätekompatibilität. Da die App Anfang des Jahres aus den gängigen Appstores entfernt wurde, findet man anscheinend keinen offiziellen Verweis mehr darauf, dass man nun die Powered Up App nutzen soll.

Die auf das Produkt zugeschnittene App kann nur noch mit Accounts auf Geräte heruntergeladen werden, die die App bereits verknüpft haben. Eine neue Verknüpfung, zum Beispiel wenn man das Set gebraucht kauft, ist auf offiziellem Wege nicht möglich.

Allerdings lässt auch in der Powered Up App die Implementation des Sets viel Raum nach oben. Bisher gibt es eine Oberfläche zum Fernsteuern von dem in dem Set enthaltenen R2D2, bei der es einen Button für den Wechsel in die Programmierumgebung gibt, der mit “Coming soon” beschrieben ist. Die restlichen beiden Modelle aus dem Set sind auf dem Icon nur als Schatten abgebildet und es scheint keine Steuerungsmöglichkeit für sie zu geben.

Von den sonstigen Funktionen der Boost Star Wars-App, also den interaktiven Missionen und der damals stolz beworbenen 3D-Bauanleitung, fehlt jede Spur. Möchte man das Set in Zukunft zusammenbauen, dann muss man auf die PDF-Bauanleitung von der LEGO-Website zurückgreifen – nur, dass die weder in der Boost Star Wars App, noch in der Powered Up App beworben wird. Potentielle Kunden wissen möglicherweise gar nicht davon. Bisher ist die Überführung von der eigenen Boost Star Wars-App in die Powered Up App ein absolutes Durcheinander, bei dem der Großteil der Funktionen, mit denen das Set beworben wurde, verloren geht.

Beispiel: Mindstorms EV3 LEGO Apps

Ein weiteres Beispiel gibt es bei dem LEGO Mindstorms EV3. Als die damalige App aufgrund von technischen Änderungen bei MacOS nicht mehr kompatibel war, wurde eine neue Software entwickelt. Nun wird die neue Software als die aktuelle Software von LEGO empfohlen und auf der Downloadseite verlinkt.

Im Gegensatz zu der Schulversion der Software, von welcher es eine installierbare Datei für einige Systeme gibt, wurde die Version für normale Kunden, die zum Beispiel die Bauanleitungen für das normale Set enthält, nur in den entsprechenden Appstores veröffentlicht. Nun, ein paar Jahre später, führen die Links auf der Website von LEGO zu leeren Seiten im Appstore. Die LEGO Apps lassen sich, zum Leid der Kunden, nicht einfach wieder installieren. In den entsprechenden Appstores lässt sie sich nicht mehr finden. Kurioserweise ist die Education-Edition der gleichen Software weiterhin verfügbar.

Davon abgesehen unterstützt die neue App nur einen Bruchteil der eigentlichen Funktionen. Die Sensoren des Vorgängermodells LEGO Mindstorms NXT, die mit der alten App kompatibel waren, können in der neuen App nicht mehr genutzt werden. Selbiges gilt für Sensoren von Drittherstellern, den offiziellen Temperatursensor sowie das Energiemeter aus der Education-Sparte. Produkte, die eigentlich mit dem EV3 kompatibel sind und als solche beworben und verkauft wurden. Ebenso fehlt zum Beispiel die Datalogging-Funktion zum Erfassen von Messwerten. Die Schulversion der ersten EV3 Software unterstützt diese Funktion.

Es gab zusammenfassend zumindest den Versuch, eine zukunftsfähige App zu entwickeln. Leider hat dieser Versuch nicht mal ausgereicht, um die eigenen Sensoren, also die eigene Hardware vollständig zu unterstützen; geschweige denn alle Funktionen oder die Sensoren von Drittherstellern. Außerdem ist nur noch eine von zwei neuen LEGO Apps noch verfügbar.

Beispiel: WeDo 2.0

Ein etwas erfreulicheres Beispiel gibt es mit WeDo 2.0 aus der LEGO Education-Reihe. Obwohl das Produkt inzwischen durch SPIKE Essential ersetzt wurde, ist die App weiterhin in den Appstores verfügbar. Ebenso gibt es weiterhin eine Downloadseite, auf der die Anwendung als installierbare Datei heruntergeladen werden kann. Selbst, wenn die Anwendung aus den Appstores entfernt wird, ist die Installation auf Computern weiterhin möglich. Über die Gründe, weshalb das für Education-Produkte möglich ist aber bei Programmen für normale Kunden nicht, kann man nur spekulieren. Vielleicht möchte LEGO sich Bildungseinrichtungen als Zielgruppe nicht vergraulen.

Was das für andere Sets bedeutet

Abseits von den Produkten, die Bildungseinrichtungen als Zielgruppe haben, sieht es mit der Zukunftssicherheit von den aktuellen Produkten ziemlich mau aus. Seien es Anwendungen, die für die Nutzung der Sets nötig sind und mal mit und mal ohne Ankündigung aus den Stores entfernt werden. Oder seien es Apps, die nach Einstellung mit einem minimalistischen Funktionsumfang in andere Apps überführt werden. Diese “egal”-Einstellung widerspricht zumindest in der Mindstorms-Sparte dem bisherigen Verhalten von LEGO gegenüber älterer Software.

Aufgrund des aktuellen Verhaltens von LEGO habe ich keine großen Hoffnungen für die Zukunftssicherheit von Powered Up. Auf seit Jahrzehnten etablierte Produktzyklen kann man sich nicht mehr verlassen – aus 7 Jahren werden 2. Wenn die Produkte danach noch genau so genutzt werden könnten, wie während des Lebenszyklus, wäre das vielleicht noch hinnehmbar.

Allerdings befürchte ich, dass zum Beispiel die Roboter Erfinder-App in zwei Jahren aus den Appstores entfernt wird und es dann keine Anwendung mehr gibt, die auf das Produkt ausgelegt ist. Werden die Bauanleitungen in der Zukunft erhalten sein? Wie sieht es mit Funktionen wie der Fernsteuerung oder dem erst kürzlich erschienenen maschinellen Lernen aus?

Dabei geht es nur um die Probleme, die in den nächsten zwei Jahren auftreten werden. Wird es nach Powered Up eine neue App geben, um zum Beispiel die Control+-Fahrzeuge fernzusteuern? Wird eine solche App fertige Steuerungen für die bisher erschienenen Control+-Fahrzeuge enthalten? Bei Sets, die teilweise über 400€ kosten, würde ich mehr Engagement erwarten.

Sollte man alle Produkte boykottieren, die LEGO Apps nutzen?

Eine zukunftssichere Lösung für einige Anwendungsfälle ist bereits jetzt Pybricks. Das aus der Fangemeinde stammende Projekt ermöglicht eine von LEGO unabhängige Programmierung und Fernsteuerung der Powered Up Produkte. So ist es zum Beispiel möglich, die Control+-Sets einmalig für das spezifische Modell zu konfigurieren und dann dauerhaft ohne Smartphones o.ä. mit der Powered Up Fernsteuerung zu steuern. Auch die umfassendere Programmierung der Hubs, wie beispielsweise Mindstorms- oder Boost Kunden sie sich wünschen könnten, wird von Pybricks ermöglicht. Allerdings setzt das Projekt zwingend die Kenntnis der Programmiersprache Python voraus und lässt sich deshalb kaum von Kundinnen und Kunden abseits einiger Enthusiasten nutzen. Für Endkunden, die einfach nur ein ferngesteuertes Auto fahren lassen wollen, ist das keine zufriedenstellende Lösung.

Eine weitere Lösung, die ebenso nicht ideal ist, wäre es, das Gerät mit den LEGO Apps zusammen mit dem Set einzulagern und ggf. in dem Bundle weiter zu verkaufen. Sollen mehrere Sets einzeln verkauft werden, die mit einem Smartdevice gesteuert wurden, ist dies bereits keine Lösung mehr.

Damit gibt es ein ziemlich trauriges Fazit. Eigentlich halte ich die Kombination von LEGO und Programmierung für ein großartiges Konzept, das die kreativen Möglichkeiten weit über schöne Modelle hinauswachsen lässt und eine interaktive Erfahrung ermöglicht. Aber mit der Absenz eines überzeugenden Konzeptes für die Zukunft der Produkte entpuppen sich viele Ankündigungen und Versprechen als Marketing-Blabla.

Besitzer von Produkten, deren Apps bereits eingestellt wurden, können sich eigentlich nur noch an den Kundensupport wenden, um vielleicht eine Lösung zu bekommen.

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Kommentare

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47 Antworten

    1. Nicht ganz. WeDo 2.0 war ein Anfang, aber ein zu eingeschränkter, deshalb ist das eingestellt worden. Ab Boost bis zu Spike prime folgt alles reczht einheitlich dem neuen BLE-Protokoll, was hinter den ganzen Apps steckt. Aber wenn man das Ganze tatsächlich als Spielzeug und nicht aus der Sicht eines IT-Nerds betrachtet: Ja – Es wär schon einer dauerhaft gepflegte universelle App wünschenswert. Möglicherweise entwickelt sich die Powered Up-App dazu, die man ja auch mit eigenen frei programmierten Projekten betreiben kann und deren Ende definitiv nicht angekündigt ist. Was LEGO tatsächlich nicht so gut macht, ist viele (mit einigen 100 MB ziemlich aufgeblasene) Apps auf den Markt zu schmeißen und dann verwirrenderweise wieder schnell einzustampfen – dabei sind die alle redundant. Da sollte LEGO tatsächlich auf die Normalanwender, die nicht IT-Fachkräfte sind, mehr Rücksicht zu nehmen und eine einzige App bei Bedarf weiter entwickeln und auf Dauer pflegen …

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        1. Bis 2030 sind noch 7 Jahre 😉 Aber Hand aufs Herz: LEGO hat die Mindstormsserie eingestellt, weil sie sich einfach zu schlecht verkauft hat und (vergessen wir es nicht!) es auf dem Halbleitermarkt eine handfeste Chipkrise und unverzichtbare Bauteile nur zu Mondpreisen, wenn überhaupt gab – LEGO möchte verständlicherweise erstmal Geld verdienen.

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          1. Wenn man bedenkt, was für Chips LEGO in Mindstorms verbaut hat, kann die Chipkrise kaum als Ausrede benutzt werden. Zudem hat sich Mindstorms wohl auch schlecht (bzw. schlechter als in der Vergangenheit) verkauft, weil sie in dieser Generation unnötig gespart haben und Features gestrichen haben.
            Schon seltsam, wenn sich eine schlechterwerdende Serie schlechter verkauft.

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            1. Klar kann die Chipkrise als Ausrede genutzt werden. Gerade die Farbsensoren waren davon massiv betroffen.
              Ein anderer Faktor könnte sein, dass die Mund zu Mund Propaganda über Corona nicht so gut funktioniert hat. Dadurch sind auch z.B. Robotikkurse für Kinder ausgefallen, in denen sie Mindstorms kennengelernt hätten

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      1. Genau, dieser offene Standard wird es ermöglichen das Fans eigene Apps machen die dann auch in Zukunft noch funktionieren. Aktuell steht und fällt der Support am Ende mit der Hardware von BLE 4. wie lange diese von aktuellen Handys noch unterstützt wird ist offen.

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  1. Ein sehr guter Beitrag. Fairerweise muss man sagen, dass dieses Problem nicht nur beim dänischen Klemmbaustein-Hersteller auftritt. Vielmehr zieht es sich flächendeckend durch die gesamte Spielwaren- und Modellbaubranche. Egal ob Brettspiel vom Kosmos-Verlag oder die Overdrive-Rennbahn von Anki – seitdem die entsprechenden Apps aus den Appstores verschwunden sind, hat man als Kunde nur noch Hardware herumstehen, die nicht mehr oder nur noch eingeschränkt nutzbar ist. Mit der vielbeschworenen Nachhaltigkeit, die sich die Spielwarenhersteller neuerdings so gern auf ihre Fahnen schreiben, hat das dann nichts mehr zu tun.

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    1. In diesem Fall kann man die Modellbahnbranche loben, das wird bei der Digitaltechnik auf Kompatibilität geachtet.

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      1. Ja und nein – es gibt bei der Modellbahn Bereiche, wo die Kompatibilität bis zum Exzess betrieben wird (insbesondere Märklin hat da so einiges) und andere Ecken, wo so gar keine Kompatibilität vorgesehen ist. Allerdings hat die Branche auch andere Produkt- oder gar Nutzungszyklen.

        Ansonsten haben wir bei Lego mit Pybricks schonmal die sehr gute Situation, dass eine von Lego unabhängige Steuerung überhaupt technisch möglich ist – oft sind solche Systeme so proprietär oder verrammelt, dass da rein gar nichts geht.

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  2. davon abgesehen, dass die ganzen Motoren so klobig sind. Es gibt inzwischen Drittanbieter mit kleinen Motoren. Damit kann man kleine handliche Modelle bauen, nicht nur klobige Dinge. Für ein Kleinkind mögen die großen Motoren gut sein, können weniger fummeln, aber wären diese die Zielgruppe ?

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  3. Das Einstellen von solchen Apps habe ich schon zu Beginn des Powered Up Systems befürchtet, was für andere Programme scheinbar schon eingetreten ist. Es ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit bis Powered Up Sets nicht mehr oder nicht mehr so gut funktionieren werden. Ein anderer Grund, weshalb ich das System nicht mag ist, dass es teilweise doppelt so teuer, wie Powerfunktions ist.

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  4. Wer das aber schon vor Jahren prognostizierte wurde hier teilweise als Legohasser oder Schwarzmaler bezeichnet.

    Bin allerdings negativ überrascht, wie schnell Lego diese Apps fallen lässt.

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  5. Ich bin kein Fan von unterstützenden Apps, denn irgendwann ist deren Ende erreicht. Am Beispiel Lego Züge geht’s noch, da gibt es alternativ die Fernbedienung. Dem gegenüber habe ich paar Mario Sets. Zwar sind es hier eher Display Modelle, aber angenommen, mein Kind möchte in 10 Jahren damit einfach mal spielen, geht es ggf. nicht mehr. Vielleicht, weil die Linie beendet wurde, alte Sets bei Updates gelöscht werden oder die Technik einfach kaputt geht. Und dann Ersatz finden wird das eine Problem und dann sind wir direkt wieder bei Updates, die es vielleicht dann nicht mehr gibt. Dadurch wirken diese App-Abhängigen Linien wie Wegwerf-Spielzeug. Ich kann es nicht mehr nutzen, also in die Tonne. Es ist vielleicht modern und angesagt, aber man sollte bei solchen Sachen auch über 10 Jahre hinaus denken und nicht nur von der Tapete bis zur Wand.

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    1. Ich glaube du hast vollkommen recht, in 10 Jahren wird es das Mario Erlebnis nur noch auf alten Handys geben ( die die App noch installiert haben, weil im AppStore gibts die nicht)

      Das Lego sie Open sourced ist nicht wahrscheinlich.

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  6. Es gibt ein Workaround ohne LEGO und damit “ewige Jugend”: LEGO hat nämlich das aktuelle Powered Up dokumentiert https://lego.github.io/lego-ble-wireless-protocol-docs/ Damit haben dann etliche für die Arduino-und Raspi-Szene Libraries programmiert. Ich selber benutze die Legoino-Lib von Cornelius Munz https://github.com/corneliusmunz/legoino. Alternativ gibt es speziell für die Eisenbahnfans das “Brick Automation Project” BAP http://tbap.wikidot.com/

    Das ist natürlich nicht jedermanns Sache, aber das erhält den Wert der Hardware auf unabsehbare Dauer.

    Vor allem, weil LEGO seit der Einführung von Powered Up ein Gesamtkonzept eingeführt hat, das von Boost über Powered UP bis hin zu Spike Prime reicht. Was mich hoffen läst, dass LEGO das auch weiterhin pflegt. Aber egal, mit einer Konsole/Win10-Rechner mit BT ist man unabhängig.

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    1. Muss ja nichtmal ein Windows-Rechner sein, sondern nur irgendwas, was Bluetooth hat – und das wird uns sicherlich noch eine ganze Weile erhalten bleiben.

      Da reden wir dann über Zyklen, wo sowieso ganz andere Probleme auftreten. Beispielsweise findet man inzwischen die beim 4,5V-System üblichen Typ-C-Batterien nicht mehr überall. Auf eingebaute Akkus verzichtet Lego zum Glück ja, denn die wären nach spätestens 10 Jahren hin und das man nach 50 oder 70 Jahren noch Ersatz findet, lässt sich bezweifeln.

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      1. Solange die Spannung stimmt, ist die Art des Akkus erstmal egal. Eine Ladeelektronik lässt sich auch austauschen.

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    2. Ich sehe diese ganzen Lösungen mit einem “Zwischenhub” für etwas wie ein ferngesteuertes Auto als nicht praktikabel an. Und wie LEGO das Pflegt, sieht man ja bei Boost Star Wars…

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  7. Erst mal vielen dank für die Übersicht rund um das Thema Lego und seine App Verknüpfung. Auch halte ich es für zu kurz gedacht, wie oben beschrieben diesen weg komplett zu ignorieren. Zum Beispiel find eich Mindstorms oder so was sehr clever, da wird, wie oben beschrieben die Krativität gefördert, in einem Duplo Set hat so was aber nichts zu suchen. Auch in den meisten Technik Sets oder den Zügen halte ich das für unfug. Aus meiner Sicht hat diese Verküpfung einen Grad erreicht der über kurz oder lang einen Haufen Lego-Schrott der nicht zu benutzen ist führen wird. Ich würde es begrüßen, wenn Lego den Weg hin zur doppelten Steuerung geht. App Verknüpfung ok, aber dann bitte eine funktionierende Fernbedienung beilegen. Dies sollte dann auch in Zukunftdie wichtigsten Funktionen der Sets sichern.

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  8. Wie halbherzig bzw. chaotisch LEGO Powered Up in den Markt gebracht hat sieht man alleine daran, dass es selbst nach etlichen Jahren immer noch kein Verlängerungskabel (ein Witz!) und keine brauchbare Dokumentation für die Programmierung gibt.
    Das ist sehr schade und kaum nachzuvollziehen.
    Dabei sehe ich inzwischen die vielen Vorteile durch die Kanäle für die Rückmeldungen. Mit Power Functions konnte man vieles einfach nicht machen.

    Meine Hoffnung liegt nun in pybricks. Das funktioniert hervorragend und damit konnte ich auf Anhieb Dinge realisieren, die mit LEGO Bausteine-Programmierung ein frustrierender Trial and Error Krampf waren. Aber das setzt Programmierkenntnisse voraus und kann so nicht für jeden die Lösung sein.
    Zumindest die Funktionsfähigkeit von Sets sehe ich so teilweise durch die Community gesichert.

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    1. Verlängerungen und Adapter gibt es bei AliExpress, wenn auch zu chinauntypischen (gepfefferten) Preisen … Guck mal unter Wedo 2.0

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  9. Ich bin froh, erst vor kurzem das 8485 Conteol Center II, das 8094 Control Center und den 8479 Bar Code Truck, alle mit Anleitungen und Schachtel erworben zu haben. Einfachste Programmierung ohne irgendwelchen zusätzlichen Krims-Krams und Download, die Sets laufen nach mehr als 30 Jahren problemlos!!

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  10. Meine Neffen spielen noch heute, wenn sie bei den Großeltern sind, begeistert mit meinem alten Controll Center und seinen dazugehörigen 9V Motoren, die in meiner alten Legokiste liegen. Die Sachen sind mittlerweile weit über 30 Jahre alt und funktionieren wie am ersten Tag. Das wird man mit C+ mit Sicherheit nicht erleben.

    Bei mir zuhause liegen mittlerweile 4 C+ Hubs rum und es,werden defenitiv nicht mehr werden. Die Züge mit ihren Fernbedienungen sind einigermaßen zukunftssicher, aber wie oben beschrieben, werden die Hubs irgewann zu Briefbeschwerern, sollte Lego nicht eine “ready to play”Art 6 Kanal Fernsteuerung rausbringen.

    Wenn ich selbst Modelle konstruiere greife ich auch lieber auf die alten Power Funktions zurück. Ich finde die irgendwie intuitiver in ihrer Verwendung.

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      1. Kann bei Pybricks irgendjemand garantieren, dass das Ganze noch über die nächsten 40 Jahre hin gepflegt wird?
        Nein.
        Wenns dumm läuft, verliert der Entwickler schon in drei Jahren das Interesse daran, oder er ist vielleicht anderweitig nicht mehr dazu in der Lage, sich darum zu kümmern, dann ist auch hier schnell zu Ende.

        Egal wie es auch kommen wird, es ist nicht gut, dass man von äußern Umständen abhängig wird, ob man ein Lego-Set in Zukunft noch nutzen kann oder nicht.
        Die Grundfunktionen sollten immer Out of the Box vorhanden sein, die App kann dann von mir aus für optionale Erweiterungen genutzt werden, aber Voraussetzung sollte sie niemals sein.

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        1. Man kann mit Pybricks ein Set so konfigurieren, dass es ohne App mit der Powered Up Fernsteuerung gesteuert werden kann. Solange man beides hat, ist man auch von der Verfügbarkeit von Pybricks unabhängig.

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          1. Das kann ich vielleicht JETZT machen, aber funktioniert das noch in 5 Jahren, wenn ich z.B. ein gebrauchtes Set mit einem Hub ohne diese Konfiguration kaufe?
            Letztendlich kann das auch niemand garantieren.

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  11. Ich nutze für Control+ die App von BuWizz. Die unterstützt eine komfortable Belegung ohne richtige Programmierung. Und unterstützt die Lego Bluetooth Hubs

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  12. Genau deine Bedenken habe ich hier auf der Seite schon mal als Kommentar unter einem anderen Beitrag niedergeschrieben und wurde dafür von manchen fast gesteinigt.

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  13. Ich hoffe, dass diese Mode, alles fernsteuerbare per App zu lösen, bald vorbei. Langfristig erzeugt sie doch nur Edelschrott, dessen Funktionsumfang nach wenigen Jahren nur noch kaum oder gar nicht mehr gegeben ist.

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    1. Für mich als IT-Lehrkraft, der mit letztes Jahr 15 nagelneu gekauften Roboter-Erfindern auch Robotik/Programmierung unterrichtet und mit unseren Schüler(inne)n national und seit Neuestem sogar international an Wettbewerben teilnimmt, ist diese Entwicklung eine Vollkatastrophe!

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  14. Ich verstehe nicht warum Lego oder ein anderer Anbieter nicht eine Verschmelzung von einem “Gaming”-Controller und der “BrickController”-App anbietet. Wenn man dann in einer Bibliothek die Lego-Sets mit ihren Standard-Funktionen hinterlegt hat, wäre das für den normalen Benutzer das einfachste. Für alles anderen kann es dann ja eine freie Konfiguration geben. Es könnte bei Lego auch als Extra angeboten werden und müsste nicht jedem Set beiliegen.

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    1. Man müsste vermutlich für jeden Controller einen Treiber schreiben und es würden sowieso nur solche unterstützt werden, die BLE nutzen (hauptsächlich XBOX Wireless Controller). Normale Bluetooth Controller wie z.B. für die Switch und Playstation sind auf der Hardwareebene nicht mit den meisten Hubs kompatibel.

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  15. Das alles kommt natürlich sehr überraschend, nicht 😉
    Dieser App-Mist kommt nicht ins Haus und gut ist. Power-Up war, trotz anderer Probleme, vollkommen ausreichend, aber okay, heute muss muss alles was mit einer App zu tun haben.
    Ich hänge selbst schon zu viel an dem Teil, dann nicht auch noch bei Lego

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  16. Es gibt viele Robotik/Programmierungs-Spielzeuge und bei allen wird die Originalsoftware irgendwann nicht mehr funktionieren. Für manche gibt es dann Ersatz, für andere nicht.

    Das bedeutet aber weder, dass das jeder toll finden muss, noch, dass solche Sachen keine Existenzberechtigung haben. Man muss nur wissen, was man da kauft. Und während bei anderen Herstellern irgendwie keine Zweifel darüber herrschen, wofür die Sachen da sind, scheint es bei Lego-Elektronik eine Vorstellung von Langlebigkeit zu geben, für die es aus meiner Sicht überhaupt keine Grundlage gibt.
    Aus meiner Sicht entsteht viel Unmut durch eine ungünstige Mischung aus falscher Nostalgie der Kunden und Versagen der Marketingabteilung bei Lego.
    Bei Lego kann man immerhin uralte Sets heute mit Robotik-Fähigkeiten ausstatten, das hätte man sich vor 30 Jahren nicht vorstellen können – das ist doch das Geniale daran.

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  17. Hallo zusammen,

    habe meinem Enkel, jeweils nach Erscheinen, das erste und dann das Star Wars Boost gekauft. Nun hat er das Star Wars nach 2 Jahren mal wieder rausgeholt. Und siehe da, keine App mehr im App-Store. Habe alte Apk gefunden aber nach dem Start sagen die, man hat sie nicht gekauft. Werde noch verrückt, und das nach 2 Jahren! Die PDF´s mit normalen Bauanl. habe ich gefunden aber die Lösung in der Power-Up-App ist unterirdisch, da kann doch keiner etwas mit anfangen. Weiß vielleicht zufällig jemand, wie man die Boost-Star-Wars-APK wieder zum laufen bekommt?

    Danke vorab und Grüße von jemandem, der momentan mal richtig sauer auf Lego ist.
    Tom

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    1. Die Frage ist zwar schon etwas her, aber vielleicht hilft es: Bei APKPure findet man ein ca. 407 MB großes APKX-File, das kann man mit der APKPure-App installieren. Die APKX-Files von anderen APK-Plattformen haben bei mir nicht funktioniert.

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