So langsam werden die Fans der Seeräuber beim dänischen Spielwarenhersteller wieder so richtig verwöhnt – so auch ich! Nicht erst seit der coolen LEGO Creator 3in1 Achterbahn (31084) aus dem Jahr 2018, oder der kantigen Variante aus der LEGO Minecraft Serie (21152) aus dem Jahr 2019, sondern aktuell auch mit dem wunderbaren LEGO Ideas Pirates of the Barracuda Bay Set (21322) und eben jetzt mit einem neuen Creator 3in1 Piratenset – dem LEGO 31109 Piratenschiff – mit eben drei komplett verschiedenen Umbaumöglichkeiten. In diesem Review möchte ich auf das Hauptmodell des Sets eingehen – dem Piratenschiff. Ein Extra-Review von mir wird die beiden alternativen Baumöglichkeiten beinhalten: die Piraten-Taverne und die Totenkopfinsel.
Das LEGO 31109 Creator 3in1 Piratenschiff ist ab dem 01.06.2020 im LEGO Online-Shop, sowie ab dem 02.06.2020 in allen LEGO Brand Stores vor Ort erhältlich.
Fakten
- Set-Nummer: 31109
- Thema: Creator 3in1
- Bezeichnung: Piratenschiff
- Teilezahl: 1.264
- Minifiguren: 3
- Erhältlich ab: 01.06.2020
- Empfohlenes Alter: 9+
- UVP: 99,99 Euro
- Preis pro Teil: 7,9 Cent
Die Verpackung
Das Box-Design der 3in1 Serie ändert sich immer wieder mal. Die aktuelle Variante gefällt mir aber ganz gut. Das Hauptmodell steht im Vordergrund, an der rechten Seite sind quasi in Pfeiloptik die weiteren Baumöglichkeiten präsentiert. Die Rückseite präsentiert das Piratenschiff von hinten und noch einmal detaillierter das B- und C-Modell des Sets.
Hier noch einmal die Totenkopf-Insel und die Piratentaverne auf der Rückseite der Box. Auch seitlich sind noch einmal alle drei Modell abgebildet.
Der Inhalt
Obwohl die Box mit ihren Maßen von 48 x 37 x 9 cm doch recht großzügig ausfällt, ist der Inhalt etwas mager – was die Optik betrifft. Das ist doch viel Luft als Füllmaterial verwendet wurden. Der Rest ist mit neun nummerierten Beuteln gefüllt (bei der Nummer sechs sind sogar zwei Tütchen dabei). Eine Extra-Tüte beinhaltet noch zehn neuartige „Bänder“ in nougat und zwei 6×16 Platten in dark-tan. Für mich war es neu, dass bei einem 3in1 Set die Tüten nummeriert sind. Dies hilft aber zumindest beim Aufbau des A-Modells – für das B- und C-Modell muss dann doch wieder alles zusammengewürfelt werden.
Die Bauanleitung
Für die drei verschiedenen Baumöglichkeiten hat LEGO insgesamt zwei Bauanleitungshefte beigefügt, was mich anfangs etwas irritierte. Aber die Aufklärung folgt gleich. Auch in diesem Set liegt außerdem ein kleiner Flyer bei, welcher einem Kind freien Eintritt ins LEGOLAND gewährt – sofern mindestens ein Erwachsener den vollen Preis bezahlt. Da LEGO seine Parks von Merlin zurück gekauft hat, ist das sicherlich eine neue Marketing Idee, um mehr Besucher in die Freizeitparks zu locken.
Im dicken Anleitungsbuch ist auch die Bauvariante für das B-Modell enthalten. Ab Seite 201 darf dann die Taverne gebaut werden. Warum LEGO nicht drei einzelne Bauanleitungen beigelegt hat, erschließt sich mir nicht so ganz, aber sicherlich konnte somit der ein oder andere Cent für einen extra Umschlag gespart werden. Witzig dagegen finde ich die Rückseite des Buches mit dem Hund und der Schaufel samt „Schoko-Soft-Eis“ – nach ihrem eigenen, bereits wieder eingeschlafenem, Thema – Rebuild the world!
Die Minifiguren
Bevor es an den Bau des Schiffes geht, werfen wir noch einen kurzen Blick auf die drei Piraten-Minifiguren (plus Skelett). Das Highlight ist hier für mich ganz klar der Kapitän. Das Oberteil ist komplett neu, aber auch das Holzbein in dark-pearl-gray ist eher selten. Das Gesicht des Kapitäns sollte dagegen geläufig sein – witzig waren mal die Fehldrucke (?), welche es in den Build-A-Minifigure Towern in den Stores gab, als der böse Pirat plötzlich weibliche Wimpern bekommen hat.
Die beiden anderen Seebären sind dagegen Standard, ebenso wie das obligatorische Skelett. Zwei Kanonen sind ebenfalls enthalten – passend zum Holzbein ebenfalls in dark-pearl-gray.
Der Aufbau
Bevor wir nun in die Details zum Aufbau kommen, möchte ich noch einmal betonen, dass es sich bei diesem Set (überraschender Weise) um ein Spielset für Kinder handelt. Es gehört nicht zur AFOL 18+ Lifestyle Serie, so dass es möglich sein kann, dass bunte Farben enthalten sind. Der Rest erfolgt auf eigene Gefahr!
Wie bei einem Creator 3in1 Set üblich, wird (fast) alles gebaut. Haie oder Vögel aus einer Gussform sucht man hier vergeblich. So wird also das kleine Vögelchen und der böse Hai zuerst zusammengesteckt. Den Hai finde ich aus den wenigen Teilen wirklich ganz gut gelungen.
Nach den ersten wenigen Bauschritten wird bereits klar, in welche Richtung es bei diesem Set geht – viel SNOT (Studs Not On Top) Technik, äquivalent zu den LEGO BrickHeadz. Begonnen wird der Aufbau des Mittelteils des Rumpfes. Die Plätze für die Kanonen und die Geschützpforten entstehen. Die farblichen Enden in gelb und blau dienen später zur Orientierung für den Anschluss von Bug und Heck.
Apropos Heck, das wird nun zusammengesteckt. Zuerst ein kleines Modul samt Heckruder. An dieses Modul werden anschließend die zwei Außenelemente gesteckt. Auch hier dient eine farbliche Unterteilung für die bessere Übersicht. Durch große Rundbögen in Verbindung mit der SNOT-Technik entsteht die typisch gebogen Rumpfform.
Nun wird also das blaue Heck an das blaue Ende des Mittelteils gesteckt – passt!
Vom Heck zum Bug. Die Bauweise ist dabei ähnlich, wie vom Allerwertesten.
Auch hier darf nun die gleiche Farbe zusammengeführt werden. Der Unterbau des Rumpfes ist damit fertiggestellt und die ungefähre Größe des fertigen Schiffes lässt sich schon erahnen.
An Deck werden nun die Holzbretter verlegt und einige Deko-Elemente zieren bereits die Außenfassade. So halten auch die Farben des Hauses Gryffindor von Harry Potter Einzug. Vielleicht ist der Designer des Sets ja ein Fan des Zauberers.
Die Kapitänskajüte erinnerte mich anfangs etwas an Weihnachten – die Farben in Kombination mit grün, rot und gold – fehlt nur noch Santa. Aber zurück zum Piratenthema. Ein Schreibtisch mit Schatzkarte (Druck), goldener Kelch, sowie einem kleinen Tintenfässchen befindet sich in diesem Zimmer. Ein Stuhl ist auf den Kapitän mit seinem Holzbein maßgeschneidert, denn dank der nur einen Noppe, kann auch er sich darauf setzen. Die Seitlichen Wände besitzen Scharniere, die sich zum Bespielen öffnen lassen.
Die fertige Kajüte besticht mit viel Gold- und Rottönen und einigen angedeuteten Verzierungen. Nachdem anfänglichen weihnachtlichen Touch, nun vielleicht ein Hauch von Ninjago.
Das fertige Modul wird fast genau so einfach angebracht, wie die Elemente am Rumpf. Durch Einklicken zweier Scharniere wird es ganz simpel befestigt und auf die Noppen gedrückt.
Ein Piratenschiff ohne Piratenfahne wäre kein …? Richtig! Darum darf auch an diesem Schiff eine Fahne gebaut werden. Aus wenigen Teilen ensteht eine wehende Fahne im Wind, mit Totenkopf und Augenklappe! Genial! Auch für das Steuerrad ist diesmal nicht das typische Standardelement, wie es eigentlich immer bei Schiffen vorkommt. Das Rad besitzt keine angeschlossene Funktion, sondern dreht sich im Leerlauf. Zwei klassische Laternen zieren zudem noch das Heck.
Weiter geht es im Aufbau der seitlichen Linie – der schwungvollen Linie! Um diese nicht einfach nur statisch wirken zu lassen, ist auch hier eine Bautechnik mit dem Zusammenführen zweier Scharniere verbunden, in welches das kleine gebaute Element eingeklinkt wird. Dadurch entsteht nicht nur ein seitlicher Bogen, sondern auch in der Breite wird ein gewisser Winkel dargestellt und verleiht dem Schiff mehr Form.
Nach dem ähnlichen Prinzip wird am Bug weiter gebaut. Auch hier werden die gebauten Seitenelemente wieder eingeklickt und ergeben mehr Linie in der Rumpfform.
Nach soviel seitlichen Formgebungen, darf es nun in die Höhe gehen. Die Masten für die späteren Segel werden errichtet. Anfangs wirken diese ziemlich labil, durch die Anbringung der Bänder (angedeutete Takelagen) werden diese aber recht stabil. Auch die ersten Segel durch die gebogenen weißen Paneele entstehen. Diese Paneele wurden bisher größtenteils für Raumschiffe verwendet, passen als gebautes Segel aber perfekt zum Schiff. Auf den Spitzen der Maste sind ebenfalls Piratenfahnen, diesmal aber im schlichten schwarz. Ein Krähennest darf natürlich auch nicht fehlen.
Der Blickfang des Schiffes ist natürlich das große Segel mit dem gebauten Totenschädel. Die Bauweise beider Segel (das Zweite ist blanko) ist fast identisch. Interessant ist die Halterung – ein Pneumatikelement aus dem Technic-Sammelsorium. Die beiden einzigen blauen Pins in diesem Set sollten auch für jeden Pin-Phobiker zu verkraften sein.
Nach der Montage der Segel sieht das Schiff schon fast wie ein Piratenschiff aus – fehlt nur noch die richtige Nase – der Klüverbaum oder Bugspriet.
Das fertige Modell
Mit dem korrekten Mast am Bug und dem passenden Segel kann das Piratenschiff nun in See stechen. Das finale Modell hat nun eine Länge von 46 cm, eine Höhe von 37 cm und misst 19 cm in der Breite.
Als Galionsfigur dient auch hier eine aus wenigen Steinen gebaute Figur – eine Meerjungfrau. Seltsamerweise ist dagegen der Anker nicht gebaut, sondern ein fertiges Element. Er kann auf und abgesenkt werden, wenn am Rad gedreht wird, wo er mit seiner Ankerkette befestigt ist.
Noch einmal das Set in voller Pracht mit Besatzung, Hai und Vogelbegleitung.
Auch wenn für das A-Modell alle 1.264 Steine vorgesehen sind, so bleiben auch hier, wie immer, ein paar Kleinstelemente übrig.
Für alle, die bereits die Variante der LEGO Ideas Pirates of Barracuda Bay (21322) bei sich zu sehen haben, können das 3in1 Piratenschiff perfekt als Ergänzung nehmen.
Größenvergleich mit LEGO 6285, 6286 & 6268
Mein Fazit
Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 99,99 Euro bekommt jeder Piratenfan ein wirklich schickes Piratenschiff. Es ist zwar alles aus Steinen gebaut, wie zum Beispiel die Segel, aber das birgt der Optik keinen Abbruch. Die Umsetzung der vom Wind leicht aufgeblähten ist gut gelungen. Auch der große Totenkopf macht so einiges her und ist sicherlich DER Blickfang. Die Farben sind eher typisch für ein Spielset gehalten und ähneln dem LEGO Piratenschiff 70413 aus der letzten Piratenserie von 2015 und sind nicht sonderlich düster, aber das muss es auch nicht.
Der große Pluspunkt an diesem Set ist wohl die Tatsache, dass es zwei weitere Modelle zu bauen gibt – und diese haben ihren eigenen Charme, so dass schon der ein oder andere Leser meinte, er müsse sich das Set (wohl oder übel) drei mal kaufen. Ich denke, LEGO hat bei diesem Set sehr viel richtig gemacht und gerade mit den üblichen Rabatten wird das Set sicherlich zu einem Verkaufsschlager. Jeder LEGO Piraten-Fan sollte mittlerweile auf seine Kosten gekommen sein, und aufgrund der Vielfalt der Baumöglichkeiten in letzter Zeit, bedarf es wohl auch keine extra Themenreihe mehr.
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