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LEGO Star Wars

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Inhaltsverzeichnis

“Es war einmal vor langer Zeit, in einer weit, weit entfernten Galaxis.” Wenn diese Worte auf der Leinwand erscheinen, dann weiß man überall auf der Welt: Ein neues Kapitel der Star Wars-Saga beginnt. Fulminante Weltraumschlachten, skurrile Aliens und der ewige Kampf Gut gegen Böse – Star Wars ist ein modernes Märchen. Kaum eine andere Filmreihe hat die Populärkultur so bereichert wie George Lucas’ Sternenkrieger-Epos.

Ob die berühmte Filmmusik, legendäre Zitate oder die unverwechselbaren Helden und Schurken, die Begeisterung für Star Wars hält auch vierzig Jahre nach dem Debüt des ersten Teils an. In nun mehr neun Filmen, zwei Spin-Offs, unzähligen Serien, Comics, Büchern und Videospielen wird der nie enden wollende Widerstreit von heller und dunkler Seite der Macht erzählt.

Längst tobt der Krieg der Sterne auch in der Welt von LEGO. Seit 20 Jahren können Kinder mit LEGO Star Wars Sets der Reihe ihre liebsten Szenen in Noppensteinform nachspielen. Doch auch bei Erwachsenen erfreuen sich die Modelle großer Beliebtheit: Hochwertige Sammlereditionen ikonischer Raumschiffe laden ein, in den eigenen vier Wänden ausgestellt zu werden. Heute ist Star Wars eine der längsten und kommerziell erfolgreichsten Themenreihen des dänischen Spielwarenriesen.

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LEGO Star Wars: Eine Erfolgsgeschichte

Dass es überhaupt Sets zu den Star Wars-Filmen gibt, gleicht dabei einem kleinen Wunder. Als Vorstandsvorsitzender Peter Eio Ende der 1990er nämlich vorschlug, die Sternenkriegs-Saga ins Portfolio der Dänen aufzunehmen, rief dies im Konzern heftige Gegenreaktionen hervor. Unvorstellbar schien es, Sets zu einer Filmreihe zu produzieren, in der es um Krieg und Konflikt geht, in der mit Waffen geschossen wird und Hände abgehackt werden. Doch die missliche finanzielle Lage, in der sich die LEGO Gruppe befand, ließ den Dänen keine andere Wahl. In den 1990er Jahren verzeichnete LEGO erstmals Umsatzverluste und wollte man den Ruin verhindern, musste etwas Neues und Niedagewesenes her. Peter Eio sah damals den Boom von Lizenzspielzeug voraus und drängte den Konzern deswegen auf eine Vereinbarung mit Lucasfilm.

1998 waren die Verträge schließlich in trockenen Tüchern. Für LEGO eröffnete sich damit eine gänzlich neue Welt. Star Wars war die erste Themenreihe der Dänen, die auf einer fremden Lizenz basierte. Und bekanntlich sollte sie nicht die letzte sein: In den Folgejahren kamen mit Winnie Pooh und Harry Potter weitere Lizenzthemen hinzu und legten damit den Grundstein für LEGOs modernes Firmenprofil. Inzwischen sind Lizenzen fester Bestandteil des Produktsortiments und erwirtschaften den Großteil der Gewinne.

Echte Klassiker läuteten schließlich den Anfang der Star Wars-Ära bei den Dänen ein: Mit dem X-Wing, Y-Wing und TIE-Advanced, Snowspeeder, Landspeeder und den Speeder Bikes kamen sechs der berühmtesten Raumschiffe der Original-Trilogie auf den Markt. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung hätte nicht besser gewählt werden können, denn stand mit „Episode I – Die dunkle Bedrohung“ die langersehnte Kinorückkehr der Saga an. Sets zum neuen Film durften natürlich genauso wenig fehlen: Naboo Fighter, Podracer und Sith Infiltrator brachten die Leinwandschlachten in die Kinderzimmer.

Der Start der Themenreihe war ein voller Erfolg: Die Umsätze überstiegen die Erwartungen um 500% und LEGO Star Wars-Sets machten damals einen Sechstel aller Verkäufe aus, so das Buch „Brick by Brick“. Designtechnisch stellten sich den Entwicklern jedoch viele Herausforderungen. Allein Han Solos treuer Begleiter Chewbacca bereitete in Billund Kopfzerbrechen. Am Ende wurde ein völlig neuer Mold hergestellt, der sowohl Kopf als auch Fell des Wookiees enthielt. Überhaupt erwies sich die Star Wars-Reihe schnell als großer Innovator in Sachen Teilesortiment: Den Sternenkrieger-Sets ist es zu verdanken, dass es heute kurze Minifiguren-Beine, Wendeköpfe und erstmals seit vielen Jahren neue Haarteile gibt. Jedi-Meister Qui-Gon Jinn war die erste Minifigur seit Langem, die keine Standardfrisur verpasst bekam.

Die Frühphase von LEGO Star Wars war nicht zuletzt eine Zeit, in der Experimentierfreude regierte. Im Jahr 1999 kam mit dem Droid Developer Kit beispielsweise ein programmierbarer R2-D2 in den Handel. Themenreihen zu mischen und Neues abseits der gewöhnlichen Raumschiff-Spielsets zu wagen, blieb ein Trend, der LEGO Star Wars lange begleitete. Anfang der 2000er brachte man baubare Figuren aus TECHNIC-Elementen auf den Markt und 2002 konnten Miniatur-Modelle berühmter Raumschiffe gesammelt werden. Noch heute erproben die Designer gerne neue Wege, wie die Microfighter-Serie von 2014 oder die ein Jahr später erschienen Buildable Figures zeigen.

Bereits kurz nach Start der Reihe erkannte man, dass man mit Star Wars nicht allein das junge Publikum erreichte. Und so war 2000 die Idee für die Ultimate Collector Series geboren, eine Reihe, unter dessen Label man exklusive und detailreiche Nachbildungen legendärer Raumjäger herausbrachte. Den Anfang machten der X-Wing und ein TIE-Interceptor, es folgten 29 weitere Modelle vom A-Wing bis zum Republic Gunship. Preislich haben es die Sets dabei in sich: 300 Euro oder gar 500 Euro können X-Wing, Millenium Falke und Co. durchaus schon mal wert sein.

Klassiker aus der Original-Trilogie bestimmten das Produktsortiment der frühen 2000er, ergänzt von Sets zu den Starts der Prequel-Filme „Epidode II: Angriff der Klonkrieger“ und „Episode III: Die Rache der Sith“. 2004 kamen erstmals Neuauflagen alter Modelle heraus und 2005 überraschte LEGO mit leuchtenden Laserschwertern: Drückte man den Knopf von Minifiguren herunter, leuchtete ein in den Schwertgriffen eingebautes Lämpchen auf und brachte die Laserschwerter zum Glühen. Die Technik überzeugte jedoch nicht – bereits im nächsten Jahr verabschiedete man sich von den leuchtenden Laserschwertern.

Während 2006 die Original-Trilogie wieder am Zug war, brachte 2007 eine der prägendsten Set-Innovationen hervor: So genannte Battlepacks, kleine, preisgünstige Modelle, die mehrere identische Figuren erhielten, mit denen man sich ganze Armeen aufbauen konnte. Schnell avancierten die Sets zu den beliebtesten Bausätzen der Reihe und Armeenbauer kauften massenweise Battlepacks ein, um Horden von Klonkriegern, Sturmtruppen und Kampfdroiden in die galaktischen Schlachten ziehen zu lassen. Bemerkenswert war das Jahr 2007 jedoch auch aus zwei anderen Gründen: Zum einen erschien mit dem TIE-Crawler erstmals ein Fahrzeug, das dem so genannten „Expanded Universe“ entsprang, der Bezeichnung für die Star Wars-Welt abseits der Filme, also den Comics, Büchern und Videospielen. Einen Trend löste der TIE-Crawler aber nicht aus. Das EU blieb selten Quelle der Inspiration für neue Produkte. Zum anderen stellte man einen Rekord auf: Der UCS Millenium Falke war mit xxxx Teilen das bis dato größte LEGO-Set aller Zeiten. Das Set war sogar so groß, dass es nicht in die Öfen passte, in denen neue Produkte auf Wärmebeständigkeit überprüft werden und dem Test deshalb in einer Sauna standhalten musste. Übertroffen wurde es erst von seiner Neuauflage aus dem Jahr 2017: Die detaillierte zweite Version enthielt yyyy Teile.

Das 10-jährige Jubiläum wurde mit einem TIE Advanced und einem Endor-Set gefeiert, dominiert wurde Star Wars mittlerweile aber von Sets zur neuen Animationsserie „The Clone Wars“. 2011 wurde es weihnachtlich: Mit den neuen LEGO Star Wars Adventskalendern versüßten die Helden und Schurken der Reihe die Tage bis zum Heiligen Fest. Sammelherzen höher schlagen ließ die Planeten-Serie, kleine Miniaturmodelle, die in runden Planeten erhältlich waren. Mit „Rebels“ bekam 2015 eine weitere Animationsserie Sets spendiert, großes Highlight in diesem Jahr waren aber die lange ersehnten Sets zum neuesten Film der Saga: „Epidode VII: Das Erwachen der Macht“. Drei Jahre zuvor hatte Star Wars-Schöpfer George Lucas die Rechte an den Filmen an Disney verkauft, die darauf prompt verkündeten, an einer neuen Trilogie und Spin-Offs zu arbeiten. Die nächsten Jahre standen ganz im Zeichen der Disney-Filme, doch ähnlich wie die Filme waren die Sets zu „Solo“, „Rogue One“, „Die letzten Jedi“ und „Der Aufstieg Skywalkers“ für viele eher enttäuschend. Und so ging man auch das 20-jährige LEGO Star Wars-Jubiläum 2019 trotz fünf Sonderfiguren eher betrübt an. Die Wende kam 2020: Die Helmet-Collection und Sets zu Erfolgsserien wie „The Mandalorian“ und „The Bad Batch“ lösten schnell wieder Begeisterung bei den Fans aus.

Serien, Videospiele und Merchandising

LEGO Star Wars – was als normale Produktreihe begann, ist mittlerweile zu einem riesigen Multimedia-Projekt angewachsen. Die Abenteuer der berühmten Helden und Schurken finden nicht mehr nur in Kinderzimmern statt, sondern auch in entwickelten Fernsehformaten und LEGO Videospielen. In zahlreichen Kurzfilmenen, TV-Specials und Serien wurden so ganz eigene Geschichten aus der Noppenstein-Galaxie erzählt und die Charaktere dabei nicht selten mächtig aufs Korn genommen.

Anfang der 2000er waren Videospiele groß im Kommen. In Billund wollte man diesen Trend nicht verschlafen und erarbeitete zusammen mit dem Entwickler TT Games bald darauf ein neues Konzept für LEGO-Spiele. Keine geringere Reihe als Star Wars sollte den Anfang machen: Das 2005 erschienene „LEGO Star Wars“ war ein Riesen-Erfolg und setzte mit seinem Spielprinzip Maßstäbe für alle künftigen Videospiel-Titel der Dänen. Vier weitere Spiele folgten, die es bis 2019 auf insgesamt 50 Millionen verkaufte Kopien brachten.

Raumschiffe und Filmszenen machen den Großteil der LEGO Star Wars-Sets aus, doch seine Begeisterung für die Reihe kann man inzwischen auch mit einer Vielzahl von Merchandising-Produkten zeigen. T-Shirts, Stifte, Schlüsselanhänger und Uhren – die Zahl der Fanartikel ist lang und zuweilen auch kurios.

LEGO Star Wars: Zahlen und Fakten

800 veröffentlichte Sets – unter LEGOs Themenreihen ist das einsame Spitze. Kaum ein Raumschiff, kaum eine Filmszene, die es nicht in Noppensteinform gab. Spitzenreiter ist der X-Wing, der es auf 18 verschiedene Set-Versionen bringt, gefolgt vom Millenium Falken mit 13 und dem Y-Wing mit 10. Und auch, was Minifiguren angeht, ist die Reihe nahezu unübertroffen: Mit Iden Versio, Protagonistin des Videospiels „Battlefront II“, überschritt man 2019 die Marke von 1.000 Figuren. Zwei Jahre später zählt LEGO Star Wars stolze 1.200 produzierte Minifiguren – nur LEGO City bringt es mit 1500 auf mehr. Am häufigsten vertreten war das Hauptpersonal: 52 verschiedene Luke Skywalkers verließen die Produktionshallen in Billund, 47 Han Solos, 27 Darth Vaders und 26 Leias.

Wie keine andere Themenreihe hat LEGO Star Wars für zahlreiche LEGO-Rekorde gesorgt: Die Saga stellt mit dem UCS Millenium Falken von 2017 das teuerste (800 Euro) und mit dem Super Star Destroyer von 2011 eines der längsten Modelle der Dänen (124 cm). Rekordverdächtig geht es auch bei den Minifiguren zu: Die LEGO-Versionen der berühmten Helden und Schurken gehören zu den wertvollsten Figuren überhaupt. Für beliebte Minifiguren sind Sammler gerne bereit, Preise im mittleren und hohen zweistelligen Bereich zu zahlen.

Durch Gratisbeigaben bei diversen Comic Cons, Sondereditionen und Jubiläumsfiguren sind zudem eine Vielzahl von begehrten Sammlerfiguren im Umlauf. Ein Yoda mit einem „I love NY“-Aufdruck hat einen geschätzten Wert von 500 Euro, ein vergoldeter C-3PO, der zum 40-jährigen Jubiläum des ersten Teils der Saga in verschiedenen Sets vorkam, einen von 400 Euro. Schwindelerregende Summen erzielt auch ein roter Prototyp des Darth-Vader-Helms, der auf dem Zweitmarkt 900 Euro einbringen kann. Verglichen mit einmalig produzierten Figuren aus 14-Karat-Gold ist das jedoch nichts: Der Echtgold-Boba-Fett ist mit 36.000 Euro eine der wertvollsten Minifiguren aller Zeiten.

Die längste, kommerziell erfolgreichste, rekordverdächtigste Themenreihe – es gibt so einige Superlative, die zu LEGO Star Wars passen. Oder um es anders zu formulieren: Die Macht ist stark in diesen Sets.