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30 Jahre LEGO 9V-Eisenbahn: Metroliner (4558) im Classic-Review

Inhaltsverzeichnis

Es war das Jahr 1986, als der dänische Spielwarenhersteller zum ersten Mal das LEGO 9V-System in die Space- und Town-Serie eingeführt hat. Die Sets erhielten Leucht- und teilweise auch Soundeffekte. Fünf Jahre später wurde in der Eisenbahn-Welt ein radikaler Schnitt gemacht und das 12V-System (bereits 1969 eingeführt) durch 9V abgelöst.

Nun sind es tatsächlich schon 30 Jahre, die seit 1991 verstrichen sind und für uns von PROMOBRICKS Grund genug, dieses kleine Jubiläum zu feiern! Das wollen Christian Andersch und ich mit einigen Reviews zu den 9V-Klassikern in den kommenden Wochen und Monaten würdigen und vielleicht denkt auch LEGO mit einer kleinen Hommage (als GWP) an diese Zeit zurück?!

LEGO 9V-Eisenbahn – Der Beginn einer neuen Ära

Wie auch bei den heutigen Umstellungen, zum Beispiel von Power Functions auf Powered Up, stellte man sich als Konsument durchaus die Frage, wie geht es mit meinem alten System weiter – und kann man es sogar kombinieren?! Dafür präsentierte LEGO in einigen Prospekten die passende Antwort:

So wurden ab 1991 die 12V Sets aus den Katalogen durch die zahlreichen neuen Eisenbahn-Kreationen ausgetauscht. Zum Marktstart kamen insgesamt zwölf passende 9V Sets auf den Markt.

Wer noch mehr über den Wechsel und die Neuheiten ab 1991 erfahren möchte, dem sei auch der Artikel von Christian ans Herz gelegt: LEGO Eisenbahn (16) – Alles neu ab 1991!

Die Designer

Vorab möchte ich mich bei Torben Plagborg bedanken, der mir nach meiner Kontaktaufnahme, einige Fragen beantwortet und mir zudem auch viele Bilder zukommen lassen hat. Mange tak, Torben! Ich werde auch noch einen gesonderten Artikel über seine Laufbahn bei LEGO und dem LEGOLAND Billund verfassen.

Torben Plagborg, Jahrgang 1959, ist in Grindsted geboren und hat sich auf eine Zeitungsannonce von 1984 bei LEGO als Modelldesigner beworben. Ab Februar 1988 war er dann als Produktlinien-Designer für das neue 9V-System in der Eisenbahnwelt zuständig.

Ihm zur Seite standen zwei weitere Designer – Claas Runo Järnros, ein Schwede aus Göteborg, welcher schon für das 12V-System mit verantwortlich war und Bjarne Juhl Larsen, der eigentlich gelernter Maurer war und bereits 30 Jahre in dem Beruf gearbeitet hat, bevor er zu LEGO kam. In dem Gespann entwickelten die drei Designer ab 1988 das grundlegend neue 9V-System für die Eisenbahnwelt.

Die Entwicklung & Prototypen

Die Entwicklung des neuen 9V-Systems in der Eisenbahn begann, wie schon geschrieben, Anfang 1988 bei Stunde Null. Alles musste neu entwickelt werden, dafür hatten die Designer drei Jahre Zeit. Die einzigen Vorgaben, die die Entwickler und Designer dabei bekamen, war das neue 9V Stromsystem, dass das alte 12V Rollmaterial auch auf den neuen Gleisen verwendet werden konnte und dass die bisherigen Magnetkupplungen beibehalten werden sollten. Doch warum kam eigentlich der Wechsel von 12V auf 9V? Die Erklärung von Plagborg ist recht simpel: Staub. Es gab immer wieder Probleme mit der Kontaktaufnahme beim Spielen, zudem war zuvor auch schon in einigen anderen LEGO Themen das 9V-System eingeführt worden, so dass dieser Schritt nur konsequent war.

Bevor es aber zum neuen Modell – dem Metroliner 4558 wie wir ihn heute kennen – gekommen ist, entstanden zahlreiche Prototypen. Zwei dieser Modelle (Fotos) kennt der ein oder andere Eisenbahn-Fan vielleicht schon.

Doch wer nun glaubt, dann wurde es eben das dritte, graue Modell, der irrt. So einfach war die lange Reise vom Entwurf bis zum fertigen Set nicht. Plagborg berichtet, sie hätten fast alle Farbvarianten der Schnellzüge der Welt durchprobiert, was Bilder auch eindrucksvoll beweisen. Natürlich wurden auch die anderen Sets nebenbei mitgestaltet, so sieht man bereits auch eine Variante des roten Krokodils (4551).

In teils abgeschirmten Räumen wurden die Modelle präsentiert, hier hatten wirklich nur die engsten Mitarbeiter und Angestellten Zutritt. Als die Produktlinien abgeschlossen und die Modelle auf den Markt kamen, wurden die Prototypen wieder zerlegt und für neue Entwürfe benutzt. Es wird also heute kein Prototyp mehr in irgend einem Keller schlummern, zu mal das “mit nach Hause nehmen” auch streng verboten war.

Doch warum wurde das finale Set nun grau mit den markanten rot/weiß/blauen Streifen, die der US-amerikanischen Amtrak Railroad Passenger Corporation doch sehr stark ähnelt?! Ja, die Anlehnung ist tatsächlich gewollt. Bei den Farben aller zwölf neuen 9V-Sets fehlte noch ein Grauton – hierfür wurden dann auch extra Teile neu eingefärbt, zudem wollte man damit auch den nordamerikanischen Markt erobern und mehr Marketing für die LEGO Eisenbahn machen, die es vorher dort nicht gab. Die finale Entscheidung über den Entwurf, welcher es schlussendlich in die Produktion schaffte, machte nicht Kjeld Kirk Kristiansen (damaliger CEO und Gründer-Enkel) allein, sondern ihm standen Leute aus dem internationalen Marketing und Vorstandskollegen der Direktion mit bei, ebenso natürlich die betroffene Abteilung.

Die Fakten zum LEGO 4558 Metroliner

  • Set-Nummer: LEGO 4558
  • Thema: Trains
  • Bezeichnung: Metroliner
  • Teilezahl: 784
  • Minifiguren: 11
  • Strom: 9V
  • Erscheinungsjahr: 1991
  • Empfohlenes Alter: Ab 8 Jahre
  • UVP: 

Die Verpackung

Beginnen wir nun mit dem eigentlichen Set und dem Verpackungs-Design der ’91er Box. Das silberne Erscheinungsbild erinnert an die letzten Züge aus den 80er Jahren. Neu ist dagegen der markante Hintergrund mit dem knalligen Tunnelausgang, als würde der Zug aus den Tiefen des Erdreiches kommen. Insgesamt ist die Verpackung 50×35,5×10 cm groß. Die Rückseite zeigt ein paar Funktionen, das B-Modell und wie rasant dieser neue Zug doch am Bahnsteig vorbeifahren kann.

Ein interessantes Fundstück zeigt, wie der Karton damals gedruckt wurde. Hier am Beispiel der Rückseite. Aus diesem Rohbogen wurde dann die finale Form herausgestanzt und zum Karton weiterverarbeitet. Für mich, der aus dieser Branche kommt, ein absolute Sensation. Danke an Fabian, dass ich dieses Bild verwenden darf.

Doch weiter zu meinem Exemplar. An den Seiten gibt es das neue 9V Symbol für die Eisenbahn. Auch die typische Altersempfehlung in mehreren Sprachen ist hier noch an der Seite abgebildet.

Wie für die großen Boxen der Zeit üblich, hat auch dieses Set einen Klappdeckel zum Öffnen, um einen ersten Blick in das Innere zu werfen. Die Innenseite zeigt hier nicht nur nochmal das B-Modell, ein paar Spielfunktionen, sowie ein weiteres Zugmodell, sondern auch in der rechten Spalte den kompletten Inhalt des Sets. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass für den elektrischen Zugbetrieb ein 9V-Transformator benötigt wird. Dieser musste zu diesem Set separat erworben werden (Setnummer 4548), oder man besaß schon den LEGO Güterzug 4563, welchen Christian euch bereits in einem Review präsentiert hat, wo dieser als “Serienausstattung” mit beigelegt war.

Lässt man den Blick vom Klappdeckel nun etwas weiter nach unten schweifen, kann durch zwei große Sichtfenster in das Innere des Kartons geblickt werden. Highlight war und ist dabei immer noch die transparente Einlage mit den Einzelteilen und Figuren.

Die Verpackung bestand aus zwei großen Elementen. Der Teil mit den Sichtfenstern und dem angeklebten Klappdeckel konnte nach oben abgenommen werden, es blieb eine stabile Schachtel mit den diversen Einlagen aus blauen Kartons und dem besagten transparenten Blister.

Ab 1992 erhielt das Aussehen eine kleine Änderung – das SYSTEM-Logo wurde eingeführt und die Verpackungen bekamen dieses neue zusätzliche Branding. Außerdem wurde ein dezenter Hinweis auf den nicht enthaltenen Transformator auf der linken Seite platziert. Der Rest des Grunddesigns blieb dagegen gleich. Wenn ihr euch also heute ein solches Set kauft, könnt ihr auf Anhieb gleich erkennen, ob es eines der ersten Sets aus 1991 war – ohne SYSTEM-Logo – oder eines, welches ab 1992 produziert wurde.

Die Bauanleitung, Prospekte und Sticker

Neben der obligatorischen Bauanleitung lagen dem Set noch ein Werbeprospekt, ein Service-Heft für Einzelteilebestellungen, sowie zwei kleine Stickerbögen bei. Ich glaube, das Cover auf dem Werbeprospekt gehört mit zu den coolsten überhaupt – Eisenbahn, Piraten, Forestmen und Blacktron auf einem Bild – was will man mehr?!

Die Bauanleitung ist im A4-Hochformat gestaltet und klebegebunden. Auf insgesamt 44 Seiten wird dem Baumeister nicht nur der Zusammenbau des Hauptmodells, sondern auch vom B-Modell erklärt. Die Rückseite greift hierbei wieder die Bilder vom Klappdeckel auf.

Was mich an dieser Bauanleitung am meisten fasziniert, ist nicht etwa die Tatsache, dass keine Steine pro Bauschritt vorgegeben sind (was ja durchaus normal war), sondern, dass immer reale Fotos verwendet wurden. So gibt es vor jeder Baugruppe das Foto des fertigen Zug-Elements, was gebaut wird. Am Ende ist in der Mitte sogar ein großes Gesamtbild mit Schienenkreis und Bahnsteig. Anschließend geht es sofort mit dem B-Modell weiter.

Auf den letzten Seiten werden die Kombinationsmöglichkeiten aus den verschiedenen Schienen-Erweiterungspaketen gezeigt. So hatte der Eisenbahnfreund gleich ein Bild davon, welchen neuen Schienenkreis er legen könnte mit den zusätzlichen geraden Schienen, Kurven oder Weichen.

Die bereits angedeuteten (zwei kleinen) Stickerbögen im Detail: Dabei ist die Anzeigetafel auf dem Bahnsteig, in doppelter Ausführung, und ein paar wenige Sticker für den Zug. Die zwei “Paketsticker” wurden bei meinem Set bereits verwendet. Die rot/weiß/blauen Streifen gehören dabei an die Enden der Triebwagen, um den Farbverlauf zu vervollständigen. Auch das kleine Schlaf- und Speisewagen-Abteil würden eigene Sticker erhalten. Das zweite Bild zeigt noch einen interessanten Ausschnitt aus dem Werbeprospekt. Darin wird geschrieben, dass bis 1994 noch alte Elemente bestellt werden konnten.

Die Minifiguren

Wo bei heutigen Zugsets arg gespart wird, lagen vor 30 Jahren noch zwei Hände voll Minifiguren dabei. Insgesamt elf Stück durften zusammengesteckt werden. Dabei gab es ein wenig Zugpersonal und die Liebhaber von gestreiften Pullovern.

Mein Favorit ist hierbei aber ganz eindeutig der Cowboy, der J.R. Ewing der LEGO-Welt. Zwei nette Damen mit Halsketten und einer netten 70er-Jahre Frisur vervollständigen dann die Reihe. Die Figuren bzw. die Torsos waren allesamt nur von vorn bedruckt. Die Beinteile sind ebenso nur einfarbig und an Wendegesichter dachte damals noch niemand. Aber ein bisschen Zubehör gab es, neben den Fahrrädern, den besagten Paketen (mit den Stickern), ein paar Koffern auch ein komplett neues Element – die rote Sackkarre tauchte erstmals auf.

Besondere Teile

Und wo wir gleich bei neuen Elementen sind, gilt es noch einen kurzen Blick auf weitere besondere Teile zu werfen. Einige sind schon aus älteren Zügen bekannt, wie die Puffer. Andere dagegen sind komplett neu entwickelt worden, wie die großen Formteile für die Fahrerkabine oder die neuen Räder. Auch Kleinigkeiten, wie der Stromabnehmer oder die Halterung dafür sind Neuentwicklungen. Die Fenster waren zwar damals in aller Munde, heute aber eine kleine Rarität und sehr beliebt – und die Türen erhielten die passenden Drucke, auch wenn wie immer gesagt werden muss – weiße Drucke sehen nie wirklich weiß aus, weder heute noch damals.

Eine kleine Überraschung gibt es auch bei den (eigentlich) normalen Elementen – die geriffelten Steine in grau oder schwarz waren ebenso eine Neuentwicklung, sowie der 1×2 Stein mit der Lampe, der hier erstmals auftauchte. Die weiße Laterne gab es ab 1991 auch in weiß – und stammt eigentlich, in anderen Farben, aus der Fabuland-Welt. Der Wasserhahn oder der 60er Jahre Zaun sind zwar nicht neu, dafür fast schon Kult, genauso wie die bedruckten Fliesen bzw. der Dachstein mit den Instrumenten.

Zu guter Letzt noch die neuen Schienen – die alten 12V Schienen waren natürlich nicht mehr zu gebrauchen, daher mussten komplett neue Schienenelemente entworfen werden. Das Grunddesign ist bis heute erhalten geblieben – nur die metallischen Stromabnehmer und das alte Dunkelgrau mussten weichen.

Der Aufbau

Triebwagen I

Vorab: Der gesamte Aufbau ist kein Hexenwerk. Es werden zahlreiche Basic-Steine verwendet, exotische Bautechniken sucht man vergebens. Gebaut werden alle drei Wagen auf einer 6×28 Platte mit verschiedenen Öffnungen, die für die Stromkabelführung bzw. dem Einklinken der Räderkonstruktionen vorhanden sind.

Einer der beiden Triebwagen erhält dabei den neuen 9V-Antrieb. Ein massiver Block, mit metallischen Reifen um den Strom von den Schienen aufzunehmen. Dies ist später der einzige Antrieb für den gesamten Zug und von hier aus wird auch die Beleuchtung angetrieben. Das typische Aussehen eines Zuges wird durch Formteile erreicht. Die zweite Radkonstruktion ist bei allen Wagen identisch aufgebaut.

Große Steine und Platten sorgen für einen zügigen Aufbau (Achtung: Wortspiel!). Der erste Triebwagen erhält dabei das kleine Speiseabteil mit Stehtischen und passenden Bechern. Mittig liegt der angedeutete Zugmotor – wie viel PS das Aggregat wohl hat?! Davor ist ein einsamer Fahrersitz mit seinen zwei Instrumententafeln.

Unter den Instrumenten verbirgt sich aber noch ein weiteres kleines, aber feines Detail. Der 1×2 Stein mit Lampe, angesteuert vom verlegten Kabel der Antriebsräder. Später wird dieser die zwei gelben Frontscheinwerfer zum Leuchten bringen, sobald der Zug sich bewegt.

Dieses Schauspiel sieht dann in etwas so aus und ist leider nur im ersten Triebwagen verbaut.

Bei Tageslicht erstrahlt der erste fertige Wagen in voller Pracht. Und hier wird auch deutlich, was ich meinte mit “weiße Drucke sehen nie wirklich weiß aus”.

Neben den zu öffnenden Türen ließ sich auch problemlos das Dach abnehmen. Es wurde nur mit wenigen Noppen gehalten – ähnlich wie heute zum Beispiel bei den modularen Häusern mit ihren verschiedenen Stockwerken. Damit war das Set einfacher bespielbar. Die Konstruktion des Daches war ebenso simpel, aber auch hier kamen neue Elemente zum Einsatz – abgeflachte Dachsteine.

Passagierwagen

Der Mittelwagen, oder Passagierwagen, beherbergt vier Sitzplätze und zwei klappbare Tische. In die Lücken passte dann genau ein Reisekoffer der Fahrgäste. Anstatt der Ablagen über den Fenstern, wie der ein oder andere Zugreisende es kennt, wurde das “Problem” des Gepäcks hier recht clever gelöst. Sogar an eine kleine Nische zum Frisch machen wurde gedacht. Heute dürfte natürlich die Kloschüssel nicht fehlen.

Insgesamt zehn Fenster und vier Türen verkleiden diesen Wagen.

Auch hier ist natürlich das Dach abnehmbar. Einen eigenen Antrieb hat der Wagen nicht. Dafür gleiten die Räder auf ihren Metallachsen ganz wunderbar leicht.

Triebwagen II

Und schon ist der letzte Wagen an der Reihe. Der Unterschied zum ersten Triebwagen ist hierbei ganz klar der Innenraum. Zwar hat sich bei der Fahrerkabine nichts geändert, außer das kein Kabel mehr durch den Fußraum gelegt ist, dafür gibt es aber einen extra Fahrradstellplatz, sowie eine kleine Schlafkabine mit klappbarem Doppelstock-Bett. Auf die Noppen können dann später die Figuren mit ihren Beinen gesteckt werden, so dass sie bei der wilden Fahrt nicht hin und her rutschen.

Von außen sind die zwei Triebwagen nur kaum zu unterscheiden. Und bevor ich es noch vergesse zu erwähnen – jeder Wagen hat jeweils vorn und hinten eine Magnetkupplung, so lässt sich das Gespann durch mehrere Sets mühelos in die Unendlichkeit erweitern. Und apropos erweitern, hier gilt es noch einen kleinen Fun-Fakt zu von Torben Plagborg zu erwähnen: Bei der Entwicklung haben die Designer eine 50 m lange gerade Teststrecke gebaut und anschließend über 100 Wagen aneinander gekoppelt – erst beim 90. Wagen war Schluss mit der Magnetkraft!

Während ich nun eben noch kurz über die Magnetkupplung philosophiert habe, hat bereits eine Dame im Bett Platz genommen. Das lange Stehen macht aber auch müde.

In einem äußerlichen Detail unterscheiden sich die Beiden aber dann doch – der elektrische Vortrieb. Beim zweiten Triebwagen wurde versucht den Antriebsblock einigermaßen nachzubauen, auch wenn es dabei an den metallischen Rädern fehlt.

Der fertige LEGO 4558 Metroliner

Alle drei Wagen zusammen ergeben eine Gesamtlänge von über 75 cm! Hier ein paar Außen-Impressionen.

Der kleine Bahnsteig

Bevor der Zug nun einsam im Kreis fahren muss, gibt es noch einen passenden kleinen Bahnsteig, damit die Passagiere auch bequem einsteigen können. Dabei gibt es ein paar Sitzplätze und zwei Laternen (die nicht leuchten) und die passende Anzeigetafel mit den Abfahrtszeiten zu verschiedenen Orten.

Nun kann auch dieser Bahnsteig belebt werden und die Fahrgäste warten auf den Zug. Der Bahnsteig selbst konnte übrigens, wie heute auch, an den Schienen festgemacht werden.

Transformator 4548 + Neuauflage 10001

Doch ohne Strom kann der Zug nicht fahren. Wie Anfangs erwähnt, wurde dieses Set ohne Transformator und Regler ausgeliefert und musste extra dazu gekauft werden. Der Regler hat zwei Produktionszeiten – ab 1991 und im Jahr 2001 gab es noch eine Neuauflage, meine Box ist die neuere Version, erkennbar an der bereits aufgedruckten Internetadresse der Dänen auf der Rückseite.

Vom Regler führt nun ein Kabel zu den Schienen mit zwei Kontakten. Das Netzteil noch in die Steckdose gesteckt und der Strom floss. Als kleiner Tipp am Rande für alle, die zum Beispiel ihre Jahrmarkt-Fahrgeschäfte mit Strom aus der Dose betreiben und nicht immer die Batterien wechseln wollen – einfach ein Verlängerungskabel auf den Regler stecken (der Neue von Power Functions passt auch auf das alte System) und schon können die Fahrgeschäfte mit dem Regler betrieben werden.

Im Jahr 2001 wurde mit der Legend-Serie der alte Metroliner noch einmal mit der Setnummer 10001 neu aufgelegt. Wie alle “legendären Sets” wurde die Verpackung in schlichtem Schwarz/Weiß gehalten. Da es den grauen Farbwechsel bei den Steinen noch nicht gab, war der Zug also identisch mit der Erstauflage aus 1991 – aber nur fast, denn einen Unterschied gab es hier doch. Die großen 1x5x4 Türen waren seltsamerweise nicht mehr bedruckt, sondern mussten mit Stickern versehen werden. Die Bauanleitung (mit neuer Nummer) war dementsprechend auch angepasst.

Kurzer Vergleich 4558 mit 60051

Bevor ich zum Ende komme, noch ein schneller Vergleich mit einem der letzten modernen Züge, dem Hochgeschwindigkeitszug 60051 aus dem Jahr 2014, der sich gut vier Jahre auf dem Markt hielt.

Das Grunddesign ist irgendwie gleich – nur schnittiger und moderner. Das gleiche spiegelt sich bei den Minifiguren wieder – Mütze, Jacke, Krawatte – der Stil ist der Gleiche. Auch in der Länge nehmen sich beide Züge nicht viel, obwohl der alte Mittelwagen etwas länger ist.

Den größten Unterschied aber machen die schöneren Fenster und die Türen beim Metroliner. Insgesamt wirkt am Ende der reine Spielfaktor beim alten, grauen Bruder besser als bei der neueren Variante. Dass auch nur noch drei Minifiguren beilagen und der Bahnsteig lediglich aus einer 4×8 Platte im Jahr 2014 bestand, erwähn ich lieber nicht weiter.

Mein Fazit

Was bleibt einem noch zu sagen? Sicherlich muss man Fan dieses klassischen Designs sein – die graue Farbe und das 9V-System mögen – aber all das mag ich an dem Set. Ich mag die schönen Türen, die großartigen Fenster, die Möglichkeiten auch die Dächer abzunehmen, um das Innere bespielen zu können. Und was ich noch mag, die zahlreichen Minifiguren die beiliegen – was aber nicht beilag – der Transformator.

Wer heute noch eine besondere Erinnerung an die Züge der damaligen Zeit haben möchte, so auch dem 1991er Metroliner, dem sei das exklusive Mitarbeiter-Set 4002016 aus dem Jahr 2016 ans Herz gelegt.

Zum Schluss noch einmal mein persönliches Dankeschön an Torben Plagborg für seine Offenheit. Ich hoffe, ihr hattet Freude beim Lesen, und wie schon angekündigt, werden noch einige weitere 9V-Eisenbahn Reviews im Zuge des 30-jährigen Jubiläums in der kommenden Zeit hier auf PROMOBRICKS folgen.

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Kommentare

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39 Antworten

  1. Super Kindheitserinnerungen ……. jetzt gerade zu Weihnachten mit Nichte und Neffen
    (1990-1992 ) aufgebaut , viele Gleise , der Panoramawagen uvm.

    0
  2. Hallo Daniel,

    Hammer-Bilder, das hast Du für die LEGO-Vintager einen richtigen journalistischen Coup gelandet!
    Gratulation, ich geniesse weiter die alten Aufnahmen

    🙂

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    1. Bitte. Genau das wollte ich erreichen. Es wird (evtl nächsten Sonntag) noch mehr kommen, an Bildern, in einem extra Beitrag zum Designer.

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    1. Die Prototypen sind ein beeindruckendes who-is-who dessen, was damals beim Vorbild gerade angesagt war – schade, dass davon später nicht viel mehr aufgegriffen wurde.

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  3. Ah, die 9-Volt-Ära. Als Kind hatte ich den Güterzug (4564) zu Weihnachten bekommen und er fährt heute noch. Lediglich dieses Kabel, was direkt an die Schienen geklemmt wird, musste ich mal neu kaufen.

    Was mir bei dem Metroliner im Vergleich zur 60197 auch besser gefällt ist, dass die Front kein riesiges, einzelnes Formteil ist.

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  4. Hallo! Meinen allerherzlichsten und tiefen Dank für dieses tolle, außergewöhnliche Review! Wie cool ist das denn, mit den Originalbildern der Designer und Infos, die ich noch nirgendwo gelesen habe! Definitiv das Highlight dieses Sonntags. Es war mir ein Fest… 🙂 Freue mich auf die kommenden Reviews… 9V forever! 🙂

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    1. Danke. Das geht ja runter wie Öl. Es werden (evtl.) nächsten Sonntag noch mehr (allgemeine) Bilder folgen in einer Kurz-Biographie zum Designer selbst.

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  5. Mega guter Artikel. Sehr schön sich anzuschauen, da kommen Erinnerungen hoch. Ich besitze auch noch diesesn Zug. Gab kein schöneres Eisenbahnset. Du hättest aber evtl.noch den Panoramawaggon erwähnen sollen, der macht das Set noch kompletter und schöner 😉

    0
    1. Zum Panoramawagen 4547 kommt ein gesondertes Review, welches auch schon in Arbeit ist. Keine Sorge 😉 Hier sollte es erstmal nur um den Metroliner 4558 gehen und die allgemeine Entwicklung mit dem 9V System.

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  6. Das ist ein schöner Beitrag. Ich gehöre zu der Gruppe die mit diesem Zug nicht viel anfangen kann. Im Gegensatz zum Super Chief. Der Prototyp mit der roten separaten E Lok gefällt mir sehr gut. Schade dass es die nicht gab. Gab es das Frontteil nicht auch mal in grau? Wahrscheinlich in dem alten Farbton. Nun gut, jetzt gilt es erstmal die V200 fertig zu stellen und dann gehe ich den Nachbau des Emerald Night an.

    Schönen Sonntag!

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  7. Ich habe hier durch gewisse glückliche Umstände noch einen DIN A3 Presse-/Großhandelskatalog von 1991 mit der Übersicht und Ankündigung sämtlicher 91er-Neuheitenwellen… wäre da jemand an Bildern interessiert?

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  8. Wirklich ein richtig guter Artikel. Aufgrund der Überschrift hätte ich fast die Prototypen verpasst. Vielen Dank auch an Torben für die guten Bilder.

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  9. Wow. Absoluter Wahnsinn. War von dem obligatorischen Review Style ausgegangen und dann kommen plötzlich die historischen Bilder. Schön, dass aufgefallen ist, dass die 9 Volt Eisenbahn 30 Jahre alt wird.
    Der Metroliner war nach meinen Dark Ages einer der ersten Züge, die ich mir gekauft habe, da ich als Kind nur den roten Güterzug hatte.

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      1. Irgendwie hat mir der Algorithmus diesen Artikel vorgeschlagen. Ich bin total begeistert. Den Zug habe ich in den 90ern von meinen Eltern bekommen, gebraucht wohlgemerkt. Er steht jetzt im keller und in 2 – 3 Jahren bekommt ihn mein Sohn. Der Artikel ist fantastisch aufgemacht. Ich werde ab sofort öfters vorbeischauen.

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  10. Das Set war der unerfüllte Traum meiner Kindheit! Großartiges Review und gerade die Designbilder sind ein Schatz! 🙂 Ich wenn es kaum mehr einer hören kann und will: Schade, dass LEGO das Bahnthema so lustlos behandelt… Gerade für Kinder: Türen! Betten! Gepäckabteil mit Gepäckklappen! Klappbare Tische! Etc. die heutigen Sets probieren es nicht mal da mit zu halten…

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  11. Interessantes Detail aus dem Artikel, der Designer der eigentlich gelernter Maurer war. Heutzutage nahezu unmöglich ohne den richtigen Abschluss. Vielleicht liegt genau hier das Problem, aus Berufung wurde Beruf.

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    1. Das war „damals“ gang und gäbe. Was sollte man auch gelernt haben? Spaß und Kreativität mit den bunten Steinen hat eben gereicht, egal ob du Maurer, Busfahrer oder Kellner warst. Torben Plagborg hat auch Kaufmann gelernt und als Logistiker gearbeitet… und ja, heute wäre dies sicher undenkbar.

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  12. Danke Daniel für diesen grandiosen Artikel über das beste Eisenbahnset der 9V Ära und für die vielen Prototypen-Bilder die uns Einblick in die Entwicklung, die Wichtigkeit von Zügen im LEGO Portfolio damals zeigen und auch das vergeudeten Potential wenn man sich die langen oder riesigen 8 Noppen breiten Loks und Waggons anschaut, die vielleicht die Einführung von größeren Schienenradien ermöglicht hätten. Auch die alte, braune Krokodillok erkennt man wieder. Einfach eine Traumsammlung für jeden Eisenbahnfan. Schade, dass es sie nicht mehr irgendwo zum Bestaunen gibt.
    Mein Metroliner und Panoramawaggon sind trotz des hohen Preises den ich dafür gezahlt habe leider nicht in so einem tadellosen Zustand wie dein Sammelstück, aber trotzdem bin ich glücklich und finde sie ein Must-have in jeder LEGO Eisenbahnsammlung.
    Wer weiß, vielleicht stimmen ja genügend Leute bei Ideas für das 90 Jahre Jubiläum Set für “Trains” und es kommt ein Remake eines klassischen Sets heraus.

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  13. Herzlichen Dank für das tolle Review! Als Liebhaber der 80er und 90er saß ich schmunzelnd vor meinem PC… hat viel Spaß gemacht zu lesen!

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  14. 9V hat sich zwar überlebt und viele Details wirken heute extrem alt, aber die ganze Philosophie die damals hinter LEGO stand und heute nahezu komplett verpufft ist, lässt einen schon sehr nostalgisch werden.
    LEGO hat mal empfohlen was günstiger wäre! Und dann noch diese Flut an Extras und Figuren, die Verpackung und die anspruchsvolle(re) Anleitung… aiaiai

    Danke für diesen tollen Artikel.

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  15. Grandioser Spielwert bei der alten Lock, dank der Formteile hält die vom Ausehen her locker mit den neuerem Kram.
    Mein Herz blutet doch etwas wenn ich diese alten Modelle sehe und sehe, was für ungeheures Potential bei TLG verlorenging.

    Spielen. Dafür sind die Dinge da. Ich gestalte sogar eigene Modelle stehts so, dass die auch hohen Spielwert haben.

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  16. Super Artikel – bei der “zeitreise” hab ich mich fast gefühlt wie bei der Sendung mit der Maus – Sachgeschichten …

    Mancher sieht die “gute alte Zeit” sicher verklärt, aber in Wahrheit hat sich doch wenig geändert.

    Der aktuelle Personenzug kommt mit 677 Teilen daher – der ML hatte 784 (ca?) – das ist ja “nur” um 100 mehr. Das Grundgerüst (schienenkreis/Zug aus drei Teilen) bleibt gleich, mehr Figuren und ein längerer (aber nicht viel detaillierterer Bahnsteig) – Das ist aber nun mal wirklich nicht viel Unterschied.

    Auffällig ist, dass das “teure” fehlt – nämlich der Transformator (ich bin sicher der schlug auch damals kräftig zu Buche). Was wohl manch Youtuber dazu zu sagen hätte 😉

    Ich muss aber gestehen, ich finde es nicht ganz so schlimm – war halt als Schiebezug ausgelegt 😉 Würde ich auch heute toll finden wenn man so was auf den Markt bringen würde – sozusagen zusätzliche unmotorisierte Züge (natürlich “vorbereitet für PU ;))

    Türen und Fenster – leidiges Thema – die waren damals aber sehr beliebt – sind es aber heute noch bei vielen.

    Die Türen hat Lego noch im Programm – Beim Hidden Side Zug verwendet, Schwarze hab ich vor zwei jahren im Legoland gesehen (und gekauft ;)) – sollte kein Problem sein die “wieder” zu verwenden – wobei ich finde sie eigentlich “zu groß” – mir gefallen die “angedeuteten” Türen bei den aktuellen Modellen auch ganz gut – nicht alles muss Funktion sein.

    bei den Fenstern hab ich auch kein Problem – Moderne Züge haben mittlerweile keine Fenster zum Öffnen mehr (bzw. manchmal kann man sie ein stück weit kippen) – daher finde ich es durchaus Passend wenn man die “alten” Zugfenster bei neuen Zügen NICHT verwendet – wäre aber schon schön mal wieder einen “altmodischen” Waggon zu bekommen… Orient Express z.B.

    Ach ja und noch was – Wie man sieht erlaubte das 9V System einen “Innenausbau” der Triebwagen (Loks) – ich muss gestehen, das ist mir jetzt nicht so wichtig.

    Was mich beim Metroliner – oder beim zum Vergleich verwendeten Intercity 😉 stört: 2 Triebwagen + 1 Passagierwagen – der aktuelle Passagierzug ist da besser aufgestellt – immerhin 1 Triebwagen + 2 Passagierwagen – einzelne Triebwagen sind einfach und (relativ) billig am Zweitmarkt erhältlich – Viele wie ich haben das Set sogar doppelt für einen gefällig langen Zug – Das war bei den alten Sets mit zwei Triebwagen nicht so leicht erreichbar.

    genug davon, dass früher – nein heute – alles besser war 😉

    Würde ich mir den Metroliner – as is .- heute noch kaufen – sicher nicht zu dem Preis der am Zweitmarkt aufgerufen wird, aber als “Neuauflage” bzw. als 30 Jahre (90 jahre?) Jubiläumsset – aber immer doch – mit und ohne Motorisierung

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  17. Ach ja, als Lego die Eisenbahn noch nicht für überflüssig hielt und es eine riesige Produktpalette zum ausbauen gab.

    Sieht man das heutige Angebot ist das grausig, alle paar Jahre werden zwei lieblose Startersets rausgebracht. Ausbaumöglichkeiten? Abgesehen von den Flexschienen, null.

    Mal schauen wann sich die Mitwerber des Themas mit einem eigenen Komplettsystem annehmen.

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  18. Sehr schöner Beitrag mit echtem Mehrwert – vielen Dank!

    Schade, dass mit der Einführung des 9V-Systems die Steuermöglichkeiten für Weichen, Signale, Schranken, … per Trafo-Erweiterung gestorben sind. Für mich als Kind waren die der Hit schlechthin, und ich war damals echt ratlos, warum der etwas neuere Legozug des Nachbarkindes das nicht konnte (die tolleren Schienen konnten das nicht raus reißen).
    Die Überlegungen, warum das abgeschafft wurde, wäre sehr interessant.

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  19. Spektakulär!!! Einfach grandios!!! Mir fehlen die Worte. In den letzten 2 Wochen habe ich mir über ebay, ebay KA und Bricklink meine Lego-Eisenbahn-Kindheitserinnerungen wieder wahr werden lassen (4558, 4564, 4554, …). In der Muldeflut 2002 habe ich mein ganzes Lego verloren und schon so oft an die schöne Eisenbahn gedacht. Mein Großer ist jetzt 4 und eisenbahnverrückt. Da war das GO meiner Frau deutlich leichter zu bekommen. Teile gewaschen, Fenster, Druckteile, Räder in mühsamer Handarbeit. Gestern habe ich ihn inklusive Panoramawagen wieder aufgebaut und war seelig – 30 yrs. throwback. Ein paar Teile muss mir Bricklink noch liefern, aber sonst alles super. Und heute finde ich diesen tollen Artikel – Made my day in diesen verrückten Zeiten. Danke, danke, danke und ich freu mich auf das Review zum Panoramawagen (Diesen noch in zweistelligen Euros zu bekommen ist ja regelrecht ein absoluter Glückgriff.)

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  20. Wunderbarer Artikel! Vielen Dank dafür 🙂 Besonders ich (Christof) bin hin und weg, dass es von meinem geliebten Metro Liner und auch von den anderen Modellen so viele Prototypen gab. Die Fotos dazu sind echt super interessant!!
    Fans der 12V Ära waren eher traurig, dass die Steuerungsmöglichkeiten (Weichen…) mit Einführung der 9V Anlage alle weggefallen sind. Aber es war trotzdem eine echt tolle Zeit, das System war gut durchdacht und der Metroliner ist nicht umsonst zur Legende geworden. Wir hatten bis jetzt noch keinen 9V Motor oder Trafo, der den Geist aufgegeben hat, also war auch die Qualität damals top bei Lego. Den guten Torben müsst ihr euch warm halten – der hat bestimmt noch viele andere wissenswerte Infos für uns 90er Lego-Fans!
    Liebe Grüße und danke,
    Christof

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  21. Wirklich ein sehr schöner und herzerwärmend nostalgischer Artikel!

    Was mir wieder einfiel: Ich hab als Kind das Cover des Kartons immer so verstanden, dass der Zug in einer dunklen, blauen Höhle/einem Tunnel steht und man das Sonnenlicht durch den Eingang sieht. Ergibt null Sinn, aber ich finde immer noch – das wirkt so!

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  22. Grossartiger Bericht! Auch mich haben natürlich besonders die Prototypen fasziniert – und deprimiert.. Wenn man sieht, was sie schon damals hätten machen k ö n n e n, wenn sie denn gewollt hätten! Es ist fast etwas unbegreiflich. Solche Züge, vor allem all die Dampfloks, wären doch weggegangen wie warme Brötchen! Tja, schade. Und das sag ich als alter Space-Fan..

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    1. Ich habe den Original Kassenbon von 1993 noch:
      Metroliner: 179,99 DM
      Transformator: 69,99 DM
      Weichen-Set: 44,99 DM
      8 Geraden: 21,99 DM

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  23. Ein großartiges Review mit viel Hintergrundinformation, vielen Dank dafür!

    Ich fand den Zug damals auch toll, hatte aber als einziges Lego-Eisenbahnfahrzeug nur den Octan-Zementwagen 4537 bekommen. Im Nachhinein betrachtet war es doch gut so, denn „richtige“ Modelleisenbahn ist dann doch noch einmal was ganz anderes. Man kann zumindest festhalten, dass das 9V-Zugkonzept eigentlich auch nur für einen einzelnen Zug taugt und nicht für eine größere Zuganlage, insofern ist der „Abstieg“ zu batterie-/akkubetriebenen Zugsets und nicht leitfähigen Schienen leider nur konsequent. Digitale Modellbahnsteuerung gibt es seit den 1980er Jahren; bei den Stückzahlen der däniischen Firma würden fertige und individuell zugeschnittene, moderne Digitalsteuerungen im Zukauf keine 50 Euro kosten.

    Davon abgesehen sind allerdings heutige Zugsets (die teilweise fehlenden Türen ignorierend) nicht unbedingt schlechter als der 4558. Denn mit diesem hätte man aus zwei Sets kaum einen längeren Zug machen können, und zumindest in Deutschland waren/sind „Kamelzüge“ im Fernverkehr nur im Nachtverkehr mit den reinen Doppelstockschlafwagen (keine Sitz-Schlaf-Kombination) und im Regionalverkehr auf den Hofer Alex und bzw. auf Einsatz von einstöckigen Steuerwagen an Doppelstockzügen beschränkt. In anderen europäischen Ländern ist es genauso. Bei dem Triebzugkonzept des 4558 ist ein Doppelstck-Ergänzungswagen für Europa also abwegig (bei der Amtrak sieht das natürlich etwas anders aus).

    Der inkludierte Bahnsteig ist auch hier schon ein Witz, selbst der damalige Bahnhof 4554 letztlich kein bisschen besser als zum Beispiel der aktuelle 60335. So bleibt zumindest der Trost, dass die Lego-Züge (wie Lego-Sets allgemein) in den letzten 30 Jahren kaum teurer geworden sind aufgrund Produktionsverlagerungen in andere Länder, Auflagensteigerungen und weiteren Kostenoptimierungen in der Herstellung (Stichwort Farbkonstanz).

    Auch wenn andere Firmen sich auf die Fahnen schreiben, „vorbildliche“ Schienenfahrzeuge zu vertreiben: Beschäftigt man sich ein wenig mit den Vorbildern, so kommen auch hier eklatante Mängel vom Vorschein, so hat es zum Beispiel NIE dreiteilige Triebwagen bei der Berliner S-Bahn gegeben (nur zwei- und seit 20 Jahren vierteilig). Oder es werden aufwendig Dachlüfter dargestellt, die die Vorbilder im konkreten Fall schlicht gar nicht haben. Und oft haben auch bei „richtiger“ Modellbahn Produkte aus chinesischer Fertigung Probleme mit der Betriebstauglichkeit, also der Leichtgängigkeit der Radsätze oder abfallenden Teilen. Das ist also auch hier nichts fürs Kinderzimmer, sondern für den Basteltisch.

    Letztendlich war und ist der Bereich der Klemmbausteinzüge eine große Entbehrung, deren eklatante Mängel aus Erwachsenensicht nur durch enormen Geldeinsatz und persönlichem Umbau (auch elektrisch) individuell abgestellt werden müssten.

    Ob ein tatsächlicher Verzicht auf Eisenbahn und ein Wiederbeleben der Monorail im Lego-Programm nicht die bessere Wahl wäre, wenn es um bewegte Schienenfahrzeuge in Kinderzimmern und der Klemmbausteinstadt geht? Ich bin mir echt nicht sicher.

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