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LEGO 42158 NASA Mars Rover Perseverance im Review

Inhaltsverzeichnis

Seit dem 18. Februar 2021 hat der Mars einen weiteren Besucher von der Erde, denn da landete der NASA Mars Rover “Perseverance” auf der Oberfläche des roten Planeten. Und auch LEGO hat nun Zuwachs in seiner NASA Collection bekommen, denn der Rover wurde als LEGO Technic Set verwirklicht. Damit ist er das erste Technic Set in dieser Reihe, aber nicht der erste Rover von LEGO. Bereits 2014 kam der 2012 gelandete ähnliche Rover “Curiosity” als LEGO IDEAS Set Nr. 5 mit der Setnummer 21104 raus (damals noch “LEGO CUUSOO”). Er bestand größtenteils aus normalen Bricks mit einigen Technic Teilen und bestand aus nur 295 Teilen.

Der LEGO 42158 NASA Mars Rover Perseverance ist nun ein reines Technic Set, welches mit einigen Systemsteinen ergänzt wurde. Es besteht aus dem Rover selber und dem kleinen Helikopter “Ingeniuity”.

Daten und Fakten

  • Setnummer: 42158
  • Thema: LEGO Technic
  • Bezeichnung: NASA Mars Rover Perseverance
  • Teilezahl: 1132
  • Veröffentlichungsdatum: 01. Juni 2023
  • Verfügbarkeit: LEGO, Lucky Bricks
  • UVP: 94,99 Euro
  • Empfohlenes Alter: 10+ 

Verpackung

Die Box misst 38x26x11,5cm und zeigt den Rover und den Helikopter sowie das Mars 2020 Logo in der Ecke. Unten gibt es einen Hinweis auf die AR App, die auch auf den Seiten beworben wird. Auf der Rückseite sieht man die beiden Sets mit den möglichen Funktionen. Die Hauptfunktion des Rovers ist dabei die Lenkung von vier der sechs Räder, zusätzlich kann man den Roboterarm schwenken und neigen.

Als Referenzteil hat LEGO eines der Räder des Rovers auf der Seitenfläche der Box abgebildet. Diese Teile sind neu, speziell für dieses Set konstruiert und eines meiner Highlights. Dazu später mehr.

Teile und Anleitung

Der Karton ist ziemlich voll mit den neun Tüten und der Anleitung. Die Aufkleber sind auf zwei kleine Bögen aufgeteilt, wobei einer nur goldene Sticker enthält.

Die Anleitung hält sich nicht lange auf mit Hintergrundinformationen zum Rover oder der Mars Mission, sondern geht nach der bekannten Übersicht der Bauabschnitte direkt in die Schritte über. Die Drohne und der Rover werden dabei in 411 Schritten zusammengebaut, die Anleitung ist passend zu den Tüten in vier Abschnitte aufgeteilt. Am Ende des Büchleins finden wir noch eine Gegenüberstellung des echten Rovers und des Modells.

Aufbau und Funktionen

Die ersten elf Schritte der Anleitung widmen sich dem kleinen Begleiter des Rovers, dem Helikopter oder eher gesagt der Drohne “Ingeniuity”. Sie ist schnell gebaut, denn sie besteht aus nur 32 Teilen. Die Koaxial-Rotoren drehen sich beim echten Vorbild gegeneinander, so dass das Drehmoment ausgeglichen wird. Hier lassen sich die Rotoren von Hand leicht bewegen und rotieren auch noch einige Zeit weiter. Weniger erfreulich ist, dass sechs Sticker verklebt werden, auch wenn das fertige Ergebnis später gut aussieht. Vor allem die vier kleinen goldenen Rechtecke auf den Seitenflächen des 2×2 Brick erfordern große Sorgfalt, damit sie nachher nicht schief sitzen.

Weiter geht es mit dem Rover. Hier kümmert ihr euch zuerst um die Energiequelle (leider keine Batteriebox, denn motorisiert ist das Modell nicht). Ihr baut den MMRTG mit seinen auffälligen Radiatoren auf.

Schon gewusst?
Der Mars-Rover bekommt seine Energie nicht von Solarzellen, sondern von einer Radionuklidbatterie. Die NASA bezeichnet das Gerät als MMRTG (Multi-Mission Radioisotope Thermoelectric generator) und nutzt diese Technik schon seit etwa 60 Jahren. Beim Perseverance Rover kommen dafür etwa 4,8 kg Plutoniumdioxid zum Einsatz, die über Jahrzehnte hinweg Wärme erzeugen. Über ein Thermoelektrisches Element wird daraus etwa 110 Watt Dauerleistung erzeugt, die zur Abdeckung von Lastspitzen in Batterien zwischengespeichert wird. Die Leistung nimmt jedes Jahr um einige Prozent ab, trotzdem wird die Nutzungsdauer des Generators mit 14 Jahren angegeben.

Danach folgt der Grundaufbau des Chassis. Die Mechanik, die später die Räder ansteuert sowie die beiden Stangen für die Bewegung des Arms finden hier ihren Ursprung. Damit sind die Tüten mit der Eins schon leer und wir kommen zur nächsten Tütengruppe.

Weiter geht es mit dem Innenausbau des Rovers. Die beiden Achsen, deren Köpfe oben am MMRTG rausschauen werden nun rechts und links an dem großen Mittelgelenk vorbeigeführt und enden jeweils in einem Zahnradaufbau. Die linke Achse steuert dann einen kleinen Teleskopzylinder an, der über eine Umlenkung einen Liftarm aus dem Gehäuse schiebt. Die rechte wird einfach nur um 90 Grad umgelenkt und endet in einer senkrechten Achse mit kleinem Zahnrad.

Damit ist das Innere fertig und es geht an das Verkleiden. Die vielen weißen Panels wollen verbaut werden – und beklebt. Mittig über dem Zahnradaufbau schaut eine kleine Achse mit Drehrad aus der Verkleidung, dort bringen wir Hinweise für die Funktion an. Man sieht, dass wir hier später die Räder des Rovers steuern können.

Der Korpus des Rovers ist damit so gut wie fertig, mit der dritten Tütengruppe gehen wir an das Fahrwerk.

In diesem Abschnitt fallen uns ein paar interessante Teile aus der Tüte auf den Tisch. Vor allem die Räder haben mich besonders begeistert. Das neue LEGO-Teil stellt die Räder des Rovers ziemlich realistisch nach und besteht aus zwei Komponenten für die Lauffläche und die Speichen in Silber und Schwarz. In Echt rollt der Rover auf Aluminium-Rädern mit Titan-Speichen, wir hingegen müssen uns mit dem üblichen ABS begnügen.
Dann sind mir noch Lichtschwerter in Nachleucht-Weiß aufgefallen und 1 x 1 Rundfliesen mit einer markanten Bedruckung. Die Lichtschwerter werden später im Fahrwerk verbaut und sind im fertigen Modell leider nicht mehr zu sehen – anders als die Fliesen. Diese montieren wir später unter anderem an den vier Ecken des Rovers über den Rädern. Sie tragen ein Muster, welches zum Beispiel für Kamera-Tracking genutzt wird. Der echte Rover hat mehrere sogenannte “Calibration Targets”, deren Farbe genau bekannt ist und mit deren Hilfe die zahlreichen Kameras in der Mars-Atmosphäre kalibiert werden können. Einem davon hat LEGO einen Sticker spendiert, es ist das Mastcam-Z Calibration Target, welches wir später auf den Fotos noch sehen werden.

Auf jeder Seite werden die Räder an einer Konstruktion aus Liftarmen befestigt, wobei der Träger der hinteren beiden Räder zusammen um einen weiteren Punkt drehbar sind. Dieser liegt hinter dem heckseitigen der drei sichtbaren Kardangelenke. Die ganze Aufhängung hängt dann noch an dem großen weißen Zahnrad, welches mit dem gegenüberliegenden über die dunkelgrauen Liftarme oben auf dem Rover verbunden ist. Dieses auf den ersten Blick kompliziert wirkende Gebilde hat sich schon bei den vorherigen Marsmissionen bewährt. Die NASA nennt es “Rocker-Bogie”-Aufhängung. Es bewirkt, dass die Last auf die Räder unabhängig vom Gelände relativ gleichförmig verteilt ist und minimiert die Neigung des Rovers. Der Rover kann damit über Hindernisse fahren, die so hoch sind wie der Durchmesser seiner Räder (52,5cm), oder auch durch Senken mit der gleichen Tiefe.

Schon gewusst?
Jedes der sechs Räder hat seinen eigenen Antriebsmotor. Die beiden Vorder- und Heckräder haben jeweils auch noch einen Steuermotor zur Lenkung, der eine 360 Grad Drehung erlaubt. Die Maximalgeschwindigkeit auf gutem Terrain beträgt nur etwa 150 Meter pro Stunde (oder 4,2cm pro Sekunde). Dafür brauchen die Motoren aber relativ wenig Leistung, weniger als 200 Watt reichen aus, um den auf dem Mars etwa 350kg schweren Rover zu bewegen.

Die Lenkung der Räder ist auch in unserem Modell realistisch nachgebaut. Wenn der Hebel oben auf dem Rover nach vorne zeigt, kann mit dem Zahnrad gelenkt werden. Die Lenkbewegung wird dann über Zahnräder und Achsen mit Kardangelenken an die äußeren vier Räder übertragen. Viel Drehmoment und Präzision kommen dabei nicht an, daher funktioniert die Lenkung am besten beim Rollen und mit etwas Gefühl. Zieht man den Hebel nach hinten, klappen die Räder in gegensätzlicher Richtung ein und der Rover kann sich um die Hochachse drehen. Dann ist die Lenkung auch blockiert (linkes Bild).

Damit ist die dritte Tüte komplett verbaut und der letzte Abschnitt beginnt. Was jetzt noch fehlt, sind zahlreiche Anbauteile, der Mast mit dem “Kopf” und der Arm mit dem Bohrer. Wir beginnen mit dem Mast und dem Kamerakopf, der mehrere Kameras enthält.

Die LEGO Designer haben versucht, möglichst viele der Instrumente auch im Modell unterzubringen. Am Mast sehen wir oben SuperCam als transparenten Dish mit einer grauen Rundfliese dahinter. Darunter stellen die beiden 1×1 transparenten Plates die Hauptkamera des Rovers, Mastcam-Z, dar. Außen wurden zwei Navigation-Cams angedeutet. Gehen wir den Mast ein wenig runter, wundert ihr euch vielleicht über die weisse Karotte, die seitlich herausragt. Auch ich musste erstmal nachlesen, was sie darstellen soll, aber sie kommt MEDA, der Wetterstation des MASA Mars Rovers, erstaunlich nahe. Der Mast kann durch Ziehen eines Pins noch abgeklappt werden.

Es folgen einige Details am Body des Rovers wie die UHF Antenne für den Funkkontakt zu den Satelliten im Mars-Orbit (schwarze Felgen links), die High-Gain Antenne zur direkten Kommunikation mit der Erde (goldenes Hexagon), das eben schon erwähnte Mastcam-Z Calibration Target (weisser Kasten mit Sticker und Antenne links) und der Bügel mit dem JPL Sticker und der “Explore as one” Plakette. Sie enthält drei Mikrochips mit fast 11 Millionen Namen von Menschen, die bei der NASA Aktion im Internet mitgemacht haben.

Nun wenden wir uns der Front zu. Hier bauen wir die vorderen Haz-Cams, die dem Rover helfen, Hindernissen auszuweichen (vier runde 1×1 transparente Tiles). Dann folgt die Abdeckung des Sample Handlings, welches die Bohrproben entgegen nimmt (Lenkrad).

Fast am Ende, nur noch ein paar Seiten der Anleitung sind übrig. Wir bauen wieder richtige Technik mit Zahnrädern und Schnecken, der Arm nimmt Gestalt an. In Echt ist er 2,1 Meter lang und trägt am Ende eine Trommel mit einem Schlagbohrer und mehreren Spezialkameras. Er wird genutzt, um den Marsboden und das Gestein genau zu untersuchen und um Proben aufzunehmen. In unserem Modell lässt sich die Trommel dank eines Kugelgelenks beliebig ausrichten. Der Arm selber kann mit den beiden Achsen, die wir zu Beginn am Heck eingebau haben bewegt werden. Eine Achse schwenkt den Arm aus seiner Parkposition nach vorne raus, die andere kippt ihn nach oben oder unten. In der Mitte sitzt ein Rast-Gelenk, was ihr dann beliebig einstellen könnt. Und damit ist der Rover fertig! Falls ihr mehr über den echten Perseverance und seinen Begleiter wissen wollt, findet ihr alles bei der NASA auf der Mars 2020 Seite.

LEGO 42158 NASA Mars Rover: Mein Fazit

Als großer Raumfahrt- und NASA-Fan freue ich mich, dass LEGO die Reihe an Raumfahrzeugen weiter ergänzt und bin mit der Umsetzung des Rovers als Technic Modell sehr zufrieden. Aber auch ohne die Fanbrille finde ich, dass es den Designern gut gelungen ist, zum Beispiel das anspruchsvolle Fahrwerk nachzubilden und weiter einen Blick auf die wichtigen Details zu behalten, damit der Gesamteindruck passt. Mit ein wenig mehr Teilen hätten sicher ein paar optische Merkmale verbessert werden können, das Teilebudget wird dem aber einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Für mich bleibt ein schönes Modell, was aktuell zu einem annehmbaren Preis auf dem Markt erhältlich ist.

Was sagt ihr zum LEGO Technic Perseverance Rover? Werdet ihr ihn euch zulegen oder habt ihr ihn schon gebaut? Wie gefallen euch die Technic-Funktionen? Teilt uns eure Meinung dazu gerne in euren Kommentaren mit!

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Kommentare

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3 Antworten

  1. Der Bericht ist interessant, auch für einen nicht so technisch interessierten Lego Fan wie ich einer bin. Danke für das Review.

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  2. Danke für das Review. Bin immer noch unentschlossen, ob ich´s mir kaufen soll. Trotz fast 30% möglichen Rabatts. Das Problem des Modells ist aber das Vorbild selbst und die Umsetzung als Modell unter Erdanziehung. Auf dem Mars herrscht eine Marsanziehung von ca. 0,4g. Das bedeutet, daß alles was da oben fahren oder fliegen soll, entsprechend filigran ausgelegt sein kann (und muss). Wenn ich dieses filigrane Gefährt dann hier auf der Erde einigermaßen realitätsnah umsetzen will (auch als Modell im Maßstab ca. 1:20) dann kann das eigentlich nur schief gehen. Um Worte eines Youtubers aus Frankfurt zu nutzen: Gagelig

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  3. Also wenn ich überlege wie viele habhaftere Modelle letztlich unbespielt im Regal stehen (ich beziehe das auf meine Kinder und nicht auf mich) dann war für mich recht schnell klar dass es dieses Set nicht braucht… Das ist keine Kritik am Set aber mir ists zu chaotisch und zu ungeeignet langfristig Freude zu bereiten.

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