Die dunkle, kalte und nasse Jahreszeit ist prädestiniert dafür, um dem ein oder anderen LEGO-Modell etwas Licht einzuhauchen. Nicht nur, weil die Sets jetzt die meiste Zeit im Dunkeln stehen, sondern man nun auch die Zeit findet, sich mit dem Einbau eines solchen Beleuchtungs-Sets zu beschäftigen.
Waren solche Beleuchtungs-Sets für LEGO-Modelle anfangs noch ein Nischenprodukt, so gibt es mittlerweile immer mehr Anbieter. Der ein oder andere wird natürlich auch sein eigenes Können anwenden, um sich selbst was zu basteln. Da ich dieses Können nicht habe, habe ich mich darüber gefreut, dass die Jungs und Mädels von Game of Bricks uns kontaktiert haben, ob wir nicht das eine oder andere Set für ein Review zur Verfügung gestellt haben möchten.
Wir haben uns schlussendlich für zwei Sets entschieden – den LEGO Technic Land Rover Defender (42110), welches ich euch bereits in einem ausführlichem Review präsentiert hatte und das großartige LEGO Stranger Things (75810) Set.
Ich werde euch heute ein paar Worte zum Beleuchtungs Set des Land Rover Defenders schreiben, der nette Kollege Robert befasst sich später mit dem Stranger Things Set, worauf ihr euch auch schon freuen könnt.
Versand & Inhalt
Game of Bricks hat zwar seinen Sitz in Großbritannien, die Ware wird aber direkt aus Hongkong versendet. Der Versand unserer zwei Sets hat leider über vier Wochen gedauert, das lag aber auch daran, dass das Paket die meiste Zeit beim deutschen Zoll festhing, und wir immer wieder irgendwelche neuen Punkte erfüllen mussten, bis dann endlich das Paket zugestellt werden konnte. Das trübte die Vorfreude schon enorm, dazu kam noch eine Zollgebühr von über 30 Euro.
Ich habe mich für meinen Land Rover Defender für das „Remote Control (RC)“ Set entschieden, welches zum Standard-Set zusätzlich eine Fernbedienung und das entsprechende Empfangsmodul enthält. Regulärer Kostenpunkt 49,99 Euro – Versand per DHL-Express ist inklusive.
Die äußere Box ist eine matt-schwarze, sehr stabile Verpackung. Darin enthalten sind nummeriert einzelne Tüten mit den verschiedenen LED-Komponenten und Kabeln. Ebenso bei mir dabei ist natürlich die Funkfernbedienung. Vorweg sei aber schon gesagt, dass bei mir eine Tüte gefehlt hat, in der die kleinen LEDs für die Frontscheinwerfer enthalten gewesen wären (auf Nachfrage per Mail wurde aber das Nachsenden schon versprochen). Was auch nicht beiliegt, ist eine Einbauanleitung. Diese wird normalerweise nur auf Nachfrage bei Game of Bricks per Mail angeboten – hier könnt ihr euch aber alle Anleitungen zu den Sets in Video-Form anschauen.
Auch auf der Rückseite der Verpackung ist noch ein Klemmbaustein abgebildet, sowie ein paar Worte zu Game of Bricks.
Der Einbau
Für mich war es das erste Beleuchtungs-Set, welches ich verbaut habe. Ich war also gespannt, ob am Ende alles klappt, und ich mit meine Fingern damit überhaupt klar komme.
Die erste Tüte enthielt bereits zusätzliche Klemmbausteine für zwei extra Scheinwerfer auf dem Dach. Die Steine sind keine LEGO-Elemente. Da habe ich dann beim Zusammenstecken auch schnell gemerkt, dass die Klemmkraft an zwei Stellen sehr dürftig war.
Die Front-Scheinwerfer werden mit zwei durchsichtigen Röhrchen für Leuchtringe ausgestattet. Die jeweils vier zusätzlichen Design-Elemente im Scheinwerfer werden auch mit einzelnen LEDs bestückt, aber wie bereits erwähnt, diese Teile fehlten in meinem Paket. Der Einbau konnte aber dennoch problemlos fortgesetzt werden.
Das zweite Tütchen beinhaltet die Elemente für eine bunte Beleuchtung in der Frontschürze (den Sinn dahinter sehe ich nicht so ganz, aber wer es bunt und flackernd mag), sowie die Innenraumbeleuchtung samt Tastschalter für die Tür, so dass beim Öffnen der Tür der Schalter aktiviert und damit die Innenraumbeleuchtung an bzw. wieder ausgeht beim Schließen der Tür. Das ist schon einen ganz coole Funktion.
Mit der dritten Tüte wird die Unterbodenbeleuchtung angebracht. Die einzelnen Elemente haben rückseitig einen Klebestreifen, so dass sie damit fixiert werden können. Zwei werden dabei direkt an die Unterseite geklebt, die anderen vier LED-Streifen in die jeweiligen Radkasten. Alle Teile werden dabei durchlaufend (Reihenschaltung) mit Kabeln verbunden. Da sollte man besonders darauf achten, dass alle Stecker richtig sitzen, sonst leuchtet es beim Einschalten nicht – so wie es bei mir war, der Grund war dabei aber ein anderer – dazu später mehr.
Die Tüte mit der Nummer vier ist für die Heckpartie des Land Rovers gedacht. Die einzelnen Rückleuchten werden beleuchtet, und auch der Ersatzreifen erhält einen Klebestreifen, wie schon der Unterboden.
Nun geht es so langsam in die spannende Schlussphase. Der RC-Empfänger wird an die verschiedenen Verteiler der einzelnen Bautütchen angestöpselt, so dass nachher alle Elemente einzeln angesteuert werden können. Im Motorraum ist noch genug Platz für alle zusammengeführten Kabel und den Empfänger. Im Kofferraum wird das Batteriefach (es werden 3x AAA Batterien benötigt) per USB Kabel an den Empfänger angeschlossen und kann dort ebenfalls abgelegt werden.
Eines sei noch erwähnt, bevor der ON/OFF Schalter betätigt wird – keines der gelieferten Elemente besitzt ein CE-Siegel.
Aber nun heißt es – Licht aus, Spot an – es werde Licht! Zumindest bei mir zum Großteil. Die komplette Bodenbeleuchtung funktionierte nicht, sowie eines der vier Rücklichter wollte nicht erstrahlen. Bei dem Rücklicht habe ich versucht, das Kabel zu tauschen, aber es blieb dunkel, also liegt der Fehler vielleicht an der Steckverbindung des Verteilers. Bei der Unterbodenbeleuchtung habe ich den Fehler recht schnell selbst gefunden, ein Kabel fiel wohl beim Verlegen zum Opfer.
Ich habe dann das identische Kabel von der Beleuchtung des Reserverads genommen, welches nun nicht mehr leuchtet, aber darauf kann man sicherlich schlussendlich noch verzichten.
Mit der Fernbedienung können nun verschiedene Modi ausgewählt werden – entweder es flackert alles wild durcheinander – nicht so mein Ding – oder im Test-Modus können die einzelnen Sektionen angewählt werden, die auch parallel geschaltet werden können.
Fazit
Nach gut zweieinhalb Stunden war es vollbracht – mein LEGO Technic Land Rover Defender ist erleuchtet und ich bleib doch etwas zwiegespalten zurück. Klar, die Möglichkeit mit der Fernbedienung die Dinge einzeln anzusteuern sind schon nett, aber für das Gesamtpaket 50 Euro ausgeben?! Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich mich schon geärgert, dass nun etwas nicht funktioniert und man wieder Mails schreiben muss, um Ersatz zu bekommen – genauso wie bei der fehlenden Tüte. Auch würde ich es schön finden, wenn wenigstens immer ein jeweiliges Ersatzkabel dabei läge, denn die Gefahr ist schon hoch, dass schnell mal etwas kaputt geht, auch wenn man wirklich vorsichtig gearbeitet hat.
Dazu kommt die lange Lieferzeit (oder hatten wir einfach nur Pech?) und das kein CE-Siegel auf der Technik vorhanden ist. Über die Langlebigkeit der LED kann ich natürlich nichts sagen, die Leuchtqualität (Stärke und Farben) ist aber absolut ok. Die Anleitung per Video empfand ich als gut, auch wenn ich die Abspielgeschwindigkeit etwas reduziert habe, so konnte man den einzelnen Schritten etwas besser folgen. Ich denke, der Markt ist groß und hat eine Menge Potential für alle, die ihre Sets aufwerten wollen – und wer weiß, vielleicht eines Tages, merkt auch der dänische Konzern in Billund, welche Freude mit ein wenig Licht ausgelöst werden kann.
Ich danke noch einmal Game of Bricks für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!