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LEGO Ideas: “BTS Dynamite” singt sich ins Review

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Eigentlich können sie über die Zahl 10.000 nur müde lächeln. Die Größenordnung, in denen sich der Erfolg der südkoreanischen K-Pop-Band „BTS“ abspielt, ist eher: Eine Milliarde. Genau so viele Aufrufe nämlich hat ihr Musikvideo zur Single „Dynamite“ mittlerweile auf YouTube. Wer solche Höhen erreicht, für den ist es ein Leichtes, einen LEGO Ideas Entwurf ins offizielle Review zu bringen. So geschehen vergangenen Montag, als das Modell „BTS Dynamite“ die Hürde nahm und sich nun Hoffnungen machen darf, auch in der LEGO-Welt für Furore zu sorgen.

Ihr Video brach alle Rekorde: 100 Millionen Aufrufe in gerade einmal 24 Stunden und heute ein knappes Siebtel der Weltbevölkerung. Wenn die Jungs der südkoreanischen Boygroup BTS in bunten Klamotten durch die Straßen hüpfen, elektrisiert das ein Milliardenpublikum. Auch die Designer Josh aka JBBrickFanatic und Jacob aka BangtanBricks zählen sich stolz zur „A.R.M.Y“, den „Adorable Representatives MC for Youth“, wie sich die treuen Fans von BTS selbst bezeichnen. Da lag es für die beiden auf der Hand, ihrer Lieblingsband und dem Weltrekord-Song ein kleines Denkmal aus LEGO-Steinen zu setzen.

Genau wie im Musikvideo könnt ihr die sieben Bandmitglieder (namentlich Jin, Jimin, V, Suga, RM, J-Hope und Jungkook) ihren Hit „Dynamite“ vor der Kulisse eines Donut-Shops, einer Disco und einem Plattenladen singen lassen. Die drei Gebäude sind dabei modular gebaut, sodass ihr die Szenerie nach Belieben gestalten könnt. In bautechnischen Belangen ist der Entwurf recht schlicht gehalten, die Fans hielt das jedoch nicht ab, für den Traum eines eigenen BTS-Sets zu stimmen.

Noch bis vor Kurzem waren die beiden Designer ein unbeschriebenes Blatt auf der Ideas-Plattform: Zwar hat Josh sein Nutzerkonto schon vor drei Jahren erstellt, beteiligte sich bisher aber fast ausschließlich an Contests. Erst vergangen April reichte er mit zwei Logikspielen erste Entwürfe ein, konnte bis heute jedoch kaum mehr als 300 Stimmen sammeln. Sein Designpartner Jacob hingegen ist noch überhaupt gar nicht auf der Plattform in Erscheinung getreten. Seinem Nutzernamen BangtanBricks können wir jedoch entnehmen: Hier war ein echter BTS-Fan am Werk, verweist „Bangtan“ schließlich auf den vollständigen Namen der K-Pop-Band: Bangtan Senyeondan, im Englischen auch „Bulletproof Boyscouts“, also „kugelsichere Pfadfinder“.

Castingband BTS ist weltweites Phänomen

BTS ist unbestritten eines der größten Musikphänomene unserer Zeit: Sie räumen eine Auszeichnung nach der anderen ab und brechen Rekorde um Rekorde. Gegründet wurde die Band 2010 bei einem Casting des südkoreanischen Labels „Big Hit“ – in Südkorea nichts ungewöhnliches, wo bereits Jugendliche von Agenturen unter Vertrag genommen und in Talentschmieden zu so genannten „Idols“ ausgebildet werden.

Schon mit ihrer Debütsingle „No More Dream“ gewannen sie zahlreiche Preise, doch erst 2016 kam der internationale Durchbruch, als BTS als erste südkoreanische Band überhaupt in den britischen und amerikanischen Charts landete. Seither kennt ihr kometenhafter Aufstieg in den Musikolymp keine Grenzen. Sie füllen die großen Konzerthallen dieser Welt, ihre Clips werden millionenfach geklickt und Tickets für ihre Auftritte sind gerne schon mal innerhalb weniger Minuten vergriffen. Dass der Ideas-Entwurf da knappe 30 Tage für den Review-Einzug benötigte, erscheint vergleichsweise lang.

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Inzwischen kann man bei BTS aber auch von einem gigantischen Wirtschaftsunternehmen sprechen: Ihre Einnahmen machen 0,3% des südkoreanischen BIPs aus, weswegen es gar nicht mal so abwegig anmutet, sie auf eine Stufe mit Südkoreas anderen wirtschaftlichen Großkonzernen wie Hyundai und Samsung zu setzen. Nicht zu vernachlässigen ist auch der enorme Imageeffekt, den sie für ihr Heimatland leisten. Unlängst ist BTS zum Kulturbotschafter Südkoreas avanciert und haben einen regelrechten Korea-Boom ausgelöst. Überall auf dem Globus lernen Menschen plötzlich Koreanisch, Universitätsseminare nehmen sich der Band an und scharenweise brechen Menschen nach Südkorea in den Urlaub auf. Einer von dreizehn Touristen soll mittlerweile allein wegen BTS das Land besuchen.

Woher nur der große Erfolg der sieben hippen Jungs? Wer darauf eine Antwort finden will, sollte einen Blick auf ihre Texte werfen. Austauschbarer Mainstream-Pop sind die nämlich keineswegs, im Gegenteil. BTS traut sich auszusprechen, was die Jugend bewegt: Coming-of-Age-Themen wie Individualimus, Streben nach Anerkennung, Liebe und Gefühle, aber auch Kritik an der südkoreanischen Gesellschaft.

Insbesondere der Leistungsdruck, der vielerorts an Schulen und in Familien herrscht und die Debatten des Landes immer wieder beschäftigt, ist Gegenstand ihrer Lieder. Und so verwundert es nicht, dass BTS oft als „Sprachrohr“ einer ganzen Generation bezeichnet wird. Daneben sind ihre Texte gespickt mit Verweisen auf Literatur, Psychologie und Philosophie. Zitate auf Hermann Hesses „Demian“ wird man in den Liedern genauso finden wie auf Nietzsches „Also sprach Zarathustra“.

Großen Anteil an ihrer Popularität dürfte aber auch ihr Bemühen um Authentizität und Nahbarkeit haben. In regelmäßig erscheinenden Videos geben die Bandmitglieder nämlich Einblicke in ihren Alltag und versuchen damit, das Image der bodenständig gebliebenen Jungs von nebenan zu pflegen. Das Ausbleiben eines größeren Skandals, wie er den K-Pop immer wieder erschüttert, war sicherlich nicht unwesentlich bei ihrem Aufstieg.

BTS-Merchandise gibt es inzwischen zuhauf: Figuren von Mattel, Plüschpuppen, Bettwäsche – und bald auch ein LEGO Set? Gute Gründe hätten die Dänen.

Übersicht zu den Entwürfen der 2. Review-Phase 2021

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Kommentare

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4 Antworten

  1. Um Himmels Willen.
    Simpel gebaut, keine Kreativität und das ganze verknüpft mit dem Aufspringen auf den derzeit populären K-Pop-Zug. Abgesehen davon, dass die Kernzielgruppe von K-Pop – kreischende Mädels – eher kein LEGO kaufen.
    Bitte nicht.

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  2. wird niemals im Leben was … auch gut so, denn das gefällt mir gar nicht. Sehr simpel, kaum Abwechslung und ziemlich leblos.

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