Mit der im Juli angekündigten LEGO Art Reihe im Bereich 18+ schlägt LEGO einen komplett neuen Weg ein. Reine dekorative Lifestyle Objekte, die sich der Stil bewusste AFOL in sein Wohnzimmer hängen kann, darunter beliebte Motive aus der Pop-Kultur für alle Altersgruppen zwischen 18 und 88 Jahren. Während die Motive Sith, Beatles und Marylin Monroe direkt zum Marktstart in den freien Verkauf gingen, bleibt das Set mit Iron Man vorerst bei LEGO Exklusiv.
Die Kommentare in unserem Blog zur Veröffentlichung reichten von „Instabuy“ über „cool aber zu teuer“ bis „Dots für Erwachsene“. In meinem lokalen Brand Store konnte ich die Tage zum ersten Mal das Exemplar mit Marilyn Monroe in natura begutachten und war vom ersten Eindruck her relativ angetan.
Schauen wir uns in diesem Beitrag also etwas genauer an, was sich hinter LEGO Art versteckt. Da ich Star Wars Fan bin, ist natürlich klar, welches Set ich reviewen werde: LEGO 31200 The Sith.
Steckbrief
- Artikelnummer: LEGO 31200
- Set-Name: The Sith
- Themenreihe: LEGO Art
- Teilezahl: 3.406
- Erscheinungsjahr: 2020
- Bauzeit: ca. fünf Stunden
- Altersempfehlung: 18+ Jahre
- Verkaufspreis: 119,99 Euro (UVP)
1x LEGO Art Set – 3x Varianten
Eine Besonderheit bei den LEGO Art Sets ist, dass verschiedene Motive aus einem Exemplar gebaut werden können. Möchte man alle beispielsweise von Star Wars alle drei Motive besitzen, muss natürlich auch das Set drei Mal gekauft werden. Clever von LEGO. Sofern man diese dann beisammen hat, kann auch das XXL Modell gebaut werden
Die Box
Das LEGO 31200 Sith Set kommt in einer sehr stylishen, flachen Box in den Maßen 40 x 40 cm. Man wird direkt freundlich von Darth Vader begrüßt. Die beiden anderen möglichen Motive sind im unteren Bereich klein abgebildet. Auf der Rückseite gibt es einen Tip zur Präsentation des fertigen Bildes und einen Blick darauf, wie der normale AFOL seine Teile bereit stellt 😉
Der Inhalt
Beim Öffnen des Schubers erwartet uns ein sehr aufgeräumter Inhalt. In einer separaten Box im unteren Bereich sind die neuen Technic 16×16 Plates gelagert, diese bilden das Fundament für unser Mosaik später. Ansonsten finden wir natürlich viele Tüten mit den unzähligen 1×1 Round Plates in insgesamt zwölf verschiedenen Farben. Die handliche Anleitung ist sauber angebracht.
Auf der unteren Box befindet sich noch ein Hinweis auf den LEGO Art Soundtrack, welcher bei LEGO Online kostenfrei gestreamt werden kann.
Die LEGO Technic 16 x 16 Plates sind neben dem Brick Seperator die einzigen neuen Teile, die in diesem Set enthalten sind. Etwas anderes war logischerweise aber auch nicht zu erwarten.
XXL-Steinetrenner
Der heimliche Star in den Sets ist wohl der neue LEGO Steinetrenner. Dieser ist in allen LEGO Art Sets enthalten und als Spoiler kann ich verraten, wenn man beim Aufbau nicht höllisch aufpasst, wird dieser auch sehr oft genutzt werden müssen. Hier zeigt das neue Element dann auch gleich seine Stärke – durch das flache vordere Ende vorne können sehr viele Plates auf einmal entfernt ausgehoben werden.
Die Anleitung
Die Bauanleitung des LEGO 31200 Art Sets ist in vielerlei Hinsicht spektakulär. Habe ich gerade in meinen letzten Reviews (Ducati, White House) die Ideenlosigkeit bezüglich Hintergrundinformationen etc. bemängelt, wird hier auf kleinstem Raum und 115 Seiten einiges an Infos präsentiert. Neben einem kurzen Blick auf die Historie der Dark Side bei Star Wars werden den drei Protagonisten jeweils eine Doppelseite mit Anmerkungen der Designer und Entwicklung der Charaktere über die letzten Jahre hinweg gewidmet. Ebenso befindet sich auch ein Hinweis auf den Soundtrack samt QR-Code im Inneren. Das funktioniert mit korrekter Weiterleitung zu LEGO auch.
Natürlich darf auch der Hinweis zum neuen Brick Separator nicht fehlen. LEGO hat diesem sogar eine eigene Website gewidmet, sodass man erfährt, wie dieser am sinnvollsten zu nutzen ist.
Nachdem man sich also entschlossen hat, welches der drei Modelle (Darth Vader, Darth Maul oder Kylo Ren) gebaut werden soll, wird man von der Anleitung zum korrekten Abschnitt geführt. Dort gelangen wir dann zu einem absolutem Novum aber schaut selbst:
Eine etwas ähnliche Anleitung gab es meines Wissens nach nur bei dem UCS Set 10018 Darth Maul Bust aus dem Jahre 2001. Da wir jetzt schon über den Aufbau des Sets sprechen, machen wir genau hier weiter.
Der Aufbau
Vader – what else. Gegliedert in neun Abschnitte bekommen wir jedes 16 x 16 Mosaik in der Anleitung zwei Ansichten geboten. Die linke Seite ist hierbei für ein detailliertes Arbeiten völlig ungeeignet. Die Farben der unterschiedlichen 1×1 Round Plates sind durchgehend feste Nummern zugeordnet, so können diese genau wie auf dem rechten Bild der Anleitung angeordnet gesteckt werden. Augen auf bei der Farbwahl kann ich nur sagen 😉
Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, der Aufbau ist brutal monoton – was aber auch keine Überraschung war. In 90% der Zeit, die mit dem Zusammensetzen des Mosaiks verbracht wird, werden ausschließlich 1×1 Plates gesteckt. Das macht bei den ersten drei Platten noch einigermaßen Spaß, wird aber spätestens ab der Mitte doch etwas anstrengend. Vorteilhaft an dem System mit den neun 16×16 Platten ist, dass man sich den Zusammenbau sehr gut einteilen kann, da jede Platte einzeln bebaut werden muss. Das habe ich gemacht und so ging mir das Ganze etwas angenehmer von der Hand.
Sobald die neun Platten fertig sind, werden diese durch Pins verbunden und es geht an die Konstruktion des Rahmens. Dieser wird durch einige Plates und Bricks an den Seiten verstärkt. Hierfür gehen letztendlich noch 30 Minuten an Bauzeit drauf.
Die Aufhängung besteht aus zwei Technic 3×5 Panelen, die mit jeweils zwei Pins auf die Rückseite des Modells gesteckt werden. Es ist eine sehr stabile Lösung, wie ich finde.
Übrig bleiben am Ende ein paar hundert Plates, logisch, da einige Farben in den zwei anderen Varianten des LEGO 31200 Sets häufiger vorkommen als hier. Heißt im Umkehrschluss natürlich auch, dass wir keine 3.406 Teile in einem der Modelle verbauen.
Hier ein Blick auf das fertige Modell samt Rahmenkonstruktion:
Als Anmerkung zum Schluss noch, man kann sich aussuchen, ob man das Star Wars Logo im rechten unteren Eck anbringen will oder ersatzweise acht weiße Round Plates. Ich habe mich zu Demonstrationszwecken für das Logo entschieden.
Mein Fazit
„Der Weg ist das Ziel“ heißt es in einem Sprichwort doch so schön. Dies ist hier nun wirklich nicht der Fall. Circa 3.000 Plates auf neun Platten verteilt zu stecken, ist wahrlich kein großes Vergnügen. Aber das Ergebnis entschädigt für die Mühe. Zusammengebaut sieht das Mosaik wirklich großartig aus und bietet gleichzeitig einen hohen Wiedererkennungswert für einen Star Wars Fan wie mich. Ich kann mir persönlich durchaus vorstellen, die beiden anderen Motive auch noch zu bauen.
Ich bin gespannt, wo es noch mit der LEGO Art Reihe hingeht. Denkbar sind aber im Star Wars Universum noch weitere Motive wie Boba Fett, Yoda, Darth Sidious oder auch R2-D2.
Reden wir noch kurz über den Preis. 119,99 Euro sind schon ziemlich stolz, auch wenn wir über insgesamt knapp 3.600 Teile samt Lizenz reden. Absolute Kleinteile! Ich halte von der oft heran gezogenen Preis/Stein-Ratio sowieso nichts. Lieber die Steine mal auf die Waage legen. Hier sollte auch nicht vergessen werden, mit knapp 600 Teilen können wir erst einmal rein gar nichts anfangen.
Ich gehe letztendlich davon aus, dass die Reihe sich dauerhaft bei deutlich unter 100 Euro einpendeln wird. Hier heißt es dann, einfach etwas abwarten, gerade wenn man alle drei Motive sein Eigen nennen möchte. Wer trotzdem schon stecken möchte, bei Proshop ist LEGO 32100 The Sith aktuell für 95,99 Euro erhältlich.
Habt ihr schon Erfahrungen mit den LEGO Art Sets gemacht? Wie fällt euer Urteil aus? Teilt eure Erfahrungen gerne in den Kommentaren.