Wie New Elementary und Jays Brick Blog berichten, hat die neue US-Zollpolitik der Trump-Administration auch Folgen für LEGO Fans in den USA und Kanada. So wurde das verfügbare LEGO Pick a Brick Angebot für Kunden aus Nordamerika vom Hersteller deutlich reduziert. Bei den entfernten Teilen handelt es sich demnach um überwiegend um Standard-Steine, was die Reduzierung des Angebots für die betroffenen Fans vielleicht ganz so ärgerlich macht. Derzeit könne Fans und Kunden aus USA und Kanada nur noch die Best-Seller-Elemente bestellen.
Hintergrund ist der Wegfall der „De Minimis“-Ausnahmeregelung zum 29. August 2025, die zuvor den zoll-, abgaben- und steuerfreien Import von Waren und Paketen mit einem Wert von weniger als 800 US-Dollar erlaubt hat. Da die Standardelemente aus dem LEGO Pick a Brick Angebot aus dem dänischen Lager in Billund verschickt werden, war das bisher kein Problem. Ab dem 29. August fallen dann allerdings für die Empfänger Zollgebühren in Höhe von 15 Prozent an.
Europäische Postdienste setzen Zustellung wegen US-Zoll aus
Aufgrund der relativ kurzfristigen Umsetzung der ganzen Sache und der aktuellen Unsicherheit beim Handling haben bereits einige Lieferdienste und Post-Dienstleister angekündigt, vorübergehend Lieferungen nach Nordamerika auszusetzen, bis sich hier eine Lösung abzeichnet.
Interessant: Die Best-Seller-Elemente bei LEGO Bick a Brick werden von einem Lager innerhalb der USA versendet, deshalb können sie auch weiterhin zu den gleichen Konditionen angeboten werden.
In Kanada gibt es zwei keine neue Zoll-Regelung, allerdings scheint es, dass die LEGO IT beide Länder in einen Topf wirft und deshalb nun auch erst einmal von der Anpassung des Angebots betroffen ist.
Auch Bricklink-Händler betroffen

Auch der Handel auf Bricklink ist von dem Zoll-Ärger und dem Wegfall der „De Minimis“-Ausnahmeregelung betroffen. Uns haben dazu auch schon mehrere E-Mail-Anfragen von Lesern und auch Händlern auf Bricklink erreicht, die bereits seit ein paar Wochen Auswirkungen bei Bestellungen insbesondere aus Nordamerika spüren. Wir greifen das Thema aber noch mal gesondert in einem Beitrag auf.
LEGO Pick a Brick: Keine Reduzierung für deutsche Fans
Bestellt ihr LEGO Sets, Minifiguren oder Teile bei Bricklink-Händlern aus den USA?
Von den Einschränkungen im LEGO Pick a Brick Angebot sind europäische LEGO Fans zumindest erst einmal nicht betroffen. Allerdings dürften die aktuellen Änderungen bei der Zoll-Politik auch für die LEGO Logistik-Experten eine Menge Stress bedeuten. Spannendes Thema irgendwie, und was einsame Entscheidungen im Weißen Haus für folgen haben können. Die Fans aus den USA (und Kanada) werden sich sicherlich herzlich bedanken dafür.
14 Antworten
Tja – ist ja irgendwie zu erwarten gewesen – aber ich dachte, dass die Unterscheidung in Standard und Bestseller teile doch wegfallen sollte??ß
Verwundert es jemanden? Herr Merz hat gesagt, mehr ist leider nicht raus zu holen. Angemeiert ist wieder einmal der Endkunde, der die Mehrkosten tragen muß oder es sein lässt. Was ist dann eigentlich mit den ganzen Bricklink-Sets, die in den nächsten Wochen / Monaten kommen sollen? Werden die in Amerika bestellten Sets dann alle gecancelt?
Nein, die Sets werden „nur“ teuerer. Es wurde einzig der Paketversand in die USA gestoppt. Die ganzen Schiffscontainer können immer noch verschickt werden.
Man könnte ja jetzt wieder allerlei Gehässigkeiten über mögliche Korrelationen von MAGA-Wählern und LEGO-Fans rausschreien, aber ich glaube, das ist tatsächlich so eine unerwartete Nebenwirkung der Anti-China-Strategie, an die keiner gedacht hat
Krass, ich wusste gar nicht, dass der Import in die USA bislang überhaupt nicht verzollt bzw. besteuert wurde. Und wir haben hier seit einigen Jahren schon das volle Programm, was Abfuhreingaben und Co. angeht ;(
Nein. Hier in D sind Importsendungen unter 150€ Warenwert (noch) zollfrei.
Der popelige Zollsatz von ein paar Prozent juckt doch keinen, übler ist die EUSt von 19%, die netterweise auf die Versandkosten gleich auch noch erhoben wird (und die Post kassiert dann nochmal „Bearbeitungsgebühr“).
Ist auch gut so. Die MwSt. zahlst Du auch bei nem deutschen Bricklinker, selbst wenn er die MwSt. als Kleinunternehmer nicht ausweist. Er hat die schon mit eingerechnet, da er im Gegenzug die MwSt. seiner Ausgaben nicht gegenrechnen kann. 😉
Kommt aber immer noch die Einfuhrumsatzsteuer drauf, normalerweise +19%.
In der EU ist die Einfuhr bis zu 150& Warenwert noch immer zollfrei
Die Kanadier können einem schon leid tun, die haben am ehesten unter der US-Politik zu leiden und jetzt bekommen sie noch unverschuldet ihre PAB-Teile nichtmehr geliefert.
Höhere Zölle stärken die Regionalität und sind daher absolut richtig!!!
Ich liebe diese Art von Ironie
Insbesondere die auf zB Bananen, Kaffeebohnen, Kakaubohnen, Kautschuk, Aluminium und dem hochintellektuellen Hinweis, wer das in USA an- bzw. abbaut, zahlt keine Zölle. Man finde den Fehler. 😉