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LEGO 396 Thatcher Perkins von 1976 im Classic Review

Inhaltsverzeichnis

Von 1975 bis 1978 gab es einige tolle Sets, die wohl damals schon mehr für erwachsene Fans als Zielgruppe gedacht waren: die sogenannten Hobby-Sets. Eines der größeren Modelle war die LEGO 396 Thatcher Perkins aus dem Jahr 1976. Die Sets waren damals, bis auf eine Ausnahme, echten Vorbildern nachempfunden. Wenn ihr das mit heutigen Modellen vergleicht, ist doch etwas Fantasie gefragt. Zur Anschauung hier mal ein Foto einer originalen Lokomotive.

Auf der Brickrails Internetseite habe ich einen LEGO Nachbau gefunden, der schon eher den verwöhnten Ansprüchen “moderner” AFOL’s entspricht.

LEGO 396 Thatcher Perkins

Die LEGO Lokomotive von 1976 konnte natürlich noch nicht mit den modernen Bautechniken von heute, in Verbindung mit der Vielzahl an Kleinst- und ausgefeilten Teilen, mithalten.

Die Verpackung

Ein großes Highlight des Sets gleich zum Anfang meines Reviews. Die Schachteln waren damals noch in Folie eingeschweißt, die Teile im Inneren lose. Wenn die Packung seitlich geöffnet wurde, konnte eine Art Schuber herausgezogen werden. Nach dem Bauen diente das Teil anschließend als Podest zur späteren Präsentation des Modells.

Sogar zwei kleine Halter waren beigelegt, um die Räder auf dem Karton fixieren zu können. Das Set war also in der Tat eher ein Standmodell als ein klassisches Spielzeug. Eine direkte Altersangabe war damals nicht auf der Box abgedruckt, dafür hatten die Boxen einen kleinen farbigen Buchstaben, der den Eltern erklären sollte, für welche Kinder das Set geeignet ist.

Die Bauanleitung

Ein einziges Blatt im ca. DIN A3 Format ist die ganze Bauanleitung. Keine Angaben, welche Teile für den nächsten Bauschritt gebraucht werden, da kam ich dann doch manchmal ins Grübeln, ob alles verbaut wurde. Die Rückseite kann als Poster an die Wand gehängt werden. Außerdem sind in einem kleinen Bild noch Informationen über die Lok enthalten.

Die Teile

Die etwas Älteren unter euch können sich bestimmt noch an die Achssteine in Schwarz und Weiß erinnern. Damals waren die runden 1x1er Steine und die Minifiguren-Köpfe oben noch geschlossen, LEGO Logo inklusive.

Der Zusammenbau

Die etwas über 400 Teile sind natürlich zügig aneinander gefügt. Am Anfang sieht es noch sehr nach Lastwagen oder etwas ähnlichem aus – das einzige echte Eisenbahnrad wird als Zierteil verbaut. Die Thatcher Perkins war also nie für die LEGO Schienen gedacht.

Damals bauten die Designer noch anders. Das Klemmen der Puffer würde heute als sogenannte “illegale Bauweise” bezeichnet. Um auch auf Zwischengrößen zu kommen, wurde am Schlot von drei auf vier Noppen gebaut. Diese Technik verwende ich heute noch gerne.

Zu dieser Zeit gab es auch ein Western Lok Set (726), das schon sehr ähnlich aussah, nicht nur wegen der Farben – und wie man sieht, ein Schienen-Modell war.

Das fertige Modell

Die Thatcher Perkins hat im fertiggebauten Zustand schon eine stattliche Größe. Auf der Präsentations-Schachtel macht sie dann später in der Vitrine ein gute Figur, auch wenn es an Detailtreue etwas zu wünschen übrig lässt. Die Schrift an den Seiten sind übrigens Aufkleber, bei meinem Modell waren sie zum Glück noch ganz gut erhalten.

Mein Fazit

Über 40 Jahre LEGO Modelle sind dankbarer Weise nicht spurlos an den Bautechniken und Möglichkeiten vorbei gegangen. Nicht einmal einen Tender haben sie damals der US-Dampflok gegönnt. Schön finde ich sie irgendwie trotzdem. Vielleicht auch, weil wir Jungs damals den Prospekt gewälzt haben und schnell erkannten, das ein Nachbau mit den vorhandenen Teilen unmöglich war.

Anhand der zwei gefundenen Prospekten aus dieser Zeit könnt ihr vielleicht erkennen, dass LEGO das Thema damals wichtig war. Der dänische Spielwarenhersteller erkannte wohl schon früh, dass die älteren Baumeister auch abgeholt werden wollen. Eine glorreiche Fortsetzung dieser Sets sind meiner Meinung nach die LEGO Model Team Bausätze, die es ab Mitte der 80iger Jahre zu kaufen gab.

Der Steckbrief

Artikelnummer: LEGO 396
Set-Name: Thatcher Perkins
Baureihe: Hobby Sets
Teilezahl: 434
Erscheinungsjahr: 1976
Bauzeit: ca. 1 Stunde
Altersfreigabe: Für Mädchen und Jungen, die viel Erfahrung mit LEGO haben
Verkaufspreis: nicht bekannt

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Kommentare

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11 Antworten

  1. Toll! Vielen Dank! Die Bauanleitungen von damals sind echt klasse. Habe mich selbst vor ein paar Jahren entschieden, nur noch altes Zeug zu kaufen. Einfach mehr Charme in meinen alten Augen☺

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      1. Die Anleitung gibt’s auf brickfactory.info (die Seite lässt leider keine Deep-Links zu…).

        Was die Teile angeht, ist der obere Teil der Lok trivial. Standard-Steine in heute noch geläufigen Farben – wenn man sich mit der neuen Version zufrieden gibt, kommt man da vermutlich für 30€ durch. Am Fahrwerk sieht es dagegen anders aus: Da sind etwa 30 Teile längst ausgestorben und waren damals schon recht exotisch.

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  2. Ich habe den Renault 391. Das einzige Set, das ich seit der Kindheit aufgebaut im Regal hatte. Und musste dann leider kürzlich beim auseinanderbauen feststellen, dass auch blaue Steine gewaltig vergilben können.

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  3. Schönes Review, das an die alte Zeit erinnert! Ich habe die Modelle 390, 391 und 392 gehabt. Lange Zeit standen die Modelle auf den „Präsentationskartons“ in meinem Kinderzimmer auf dem Regal. Irgendwann sind die Einzelteile in anderen Modellen aufgegangen und letztlich (leider) in „loser Schüttung“ in die großen Legokisten gewandert.

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  4. Früher waren gefühlt bei Lego nur die Räder rund 🙂
    Die 392 war mein Traum, den ich nie bekommen habe…

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  5. Toller Zug,
    Mir gefällt besonders die “Neue” ein großes Lob an Bernhard Nobis für den tollen Thatcher Nachbau. Schaut euch auch mal die anderen Modelle an. Ich bin ein großer Eisenbahnfan

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  6. Ich hatte den Western Zug, da war ich um die 7 Jahre alt. Jetzt stehen Cadillac, Renault, und RR bei mir im Regal zwar mit allen Aufklebern (die halten tatsächlich noch ganz gut), aber ohne Präsentations – Karton oder BA, trotzdem tolle Modelle. Inzwischen ist mir aufgefallen das die Gelben 1ner Fenster (Lampen) vom Renault abgefallen sind, wo bekomme ich die her, unter welcher Teilenummer? Es gab auch noch so einen schwarzen Wagen, ohne direktes Vorbild, ähnlich des Cadillac, welche Nummer hatte der denn?

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