Seit Ende September letzten Jahres ist das LEGO House in Billund für die Fans geöffnet. Wir haben über die Eröffnung und unsere diversen Besuche dort bereits mehrfach berichtet. Seit Anfang des Jahres könnt ihr im LEGO House auch verschiedene Führungen buchen. Eine davon ist die sogenannte LEGO Fan Tour. Diese findet nur in der Wintermonaten statt. Im Januar und im Februar fand schon jeweils eine Tour statt, die nächste und vorerst letzte Tour startet am 16. März 2018 – und ist leider ausverkauft.
Wir, das sind Miriam, Axel, Markus und ich, konnten noch rechtzeitig Tickets für die erste LEGO Fan Tour am 19. Januar ergattern. Jede Führung beginnt morgens um neun Uhr im Foyer des LEGO House. Hier ist unser ausführlicher Bericht …

Nach der Begrüßung und dem Kennenlernen geht es direkt zu Fuß ins LEGO Idea House. Es sind pro Tour nur maximal 20 Teilnehmer dabei. Ich war sehr überrascht, von wie weit die Fans zu dieser Tour angereist sind. Es waren Mexikaner, Brasilianer, Iren, ein Russe und ein Amerikaner dabei. Das Idea House ist gleich neben dem neuen LEGO House. Hier begann die Geschichte von LEGO. Dieses Gebäude ist normalerweise für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Es wird nur für Mitarbeiter, wichtige Kunden oder eben für solche Touren geöffnet. Wir waren schon einmal dort, aber es ist immer wieder super interessant, dort die Geschichte von LEGO im alten Ole Kirk House zu sehen. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Unsere Gruppe durfte als erstes in den Keller – in den legendären The Vault. Kristian vom LEGO Team hat uns alles gezeigt und die Regeln im Keller erklärt:

Es dürfen alle Sets aus den Regalen zum Ansehen genommen werden. Öffnen verboten, da alle Sets noch originalverpackt sind. Wir sind unserem Alter geschuldet natürlich zuerst in die 70er/80er Jahre Ecke gelaufen. Einfach unfassbar, so viele schöne neue alte LEGO Sets an einem Ort zu sehen.



Und noch mehr Sets für LEGO Eisenbahn Fans.

Auch die Classic Space Sets dürfen nicht fehlen.


Wir hätten noch stundenlang im The Vault verweilen können, es wäre uns nicht langweilig geworden. Aber die ganze Tour ist in einem engen Zeitplan und das nächste Highlight wartet schon im Erdgeschoss des LEGO Idea Hauses. In den alten Wohnräumen der Familie Kristiansen ist eine beachtlich Sammlung von altem LEGO zu finden. Kristian hat uns wieder viel erklärt und geduldig unsere Fragen beantwortet.

Am Anfang konnten wir das Holzspielzeug bestaunen.


Die Holzente auf Rädern darf hier natürlich nicht fehlen.


Auch das Werkzeug zur Holzbearbeitung war dort ausgestellt.

Jeder hat so viel wie möglich fotografiert, schließlich bekommt man im Leben nicht oft die Gelegenheit, diese Ausstellung zu besuchen.

Dann geht es weiter – vom Holzspielzeug zu den ersten Kunststoff Modellen.



Am Ende der leider viel zu kurzen Führung kamen wir dann zu unseren geliebten LEGO Steinen.

Am Anfang wurden die Bausteine noch mit den Modellautos im Maßstab 1:87 kombiniert.

Der alte Town Plan sieht hier natürlich noch aus wie neu. An den Wänden sind zahlreiche Bilder, Sets und Zitate aus der LEGO Welt angebracht.




Hier schlägt das Herz unseres LEGO Friends Liebhabers höher.

Auch Bionicle gehört inzwischen zur Geschichte von LEGO.

Nach der Führung haben alle Teilnehmer noch eine exklusive LEGO Idea House Minifigur bekommen, dann sind wir in den Bus gestiegen, um zur Fabrik zu fahren. Während der ganzen Tour hat uns Astrid Müller von LEGO begleitet und umsorgt. Sie hat uns auch während der kurzen Busfahrt die wichtigsten LEGO Gebäude In Billund erklärt. In der Fabrik selber war fotografieren verboten, wir haben unsere Handys brav im Bus gelassen!
Michael war aber auch schon einmal bei einer Fabrikbesichtigung dabei und hat einige Bilder machen dürfen. Deshalb gehe ich hier auf diesen Programmpunkt nicht so ausführlich ein. Nur so viel: Sehr interessant, wir konnten die Formen für unsere LEGO Steine sehen, die Maschinen, die sie aus ABS spritzen und zu guter Letzt das Hochregallager. Alles sehr beeindruckend! Danach fuhren wir wieder mit dem Bus zurück zum LEGO House, kurzes Mittagessen und dann ging es endlich in die Experience Zones.

Um den Baum herum geht es nach oben in die Masterpiece Gallery.


Sogar die Initialen der LEGO Gründerväter sind in den Baum “eingeritzt”.


Unser Play-Agent Matthias hat uns einige Anekdoten aus dem Haus erzählt. Ich verrate sie euch nicht, wenn ihr einmal die Tour macht, dürft ihr euch auf jeden Fall darauf freuen.

Das ganze Haus ist in verschiedene Zonen untergeteilt. Diese zu erkunden macht natürlich auch ohne Guide Spaß! Eine davon ist die Red Zone. Hier kann mit verschiedenen LEGO Steinen gebaut werden. Oder nur mit einem: Ein 2x4er Classic Brick in Gelb.

Daraus können schon interessante Sachen entstehen. Und keine Angst: Die Steine gehen nie zu Ende! In den anderen Zonen können verschiedene Spiele gespielt werden, am Besten ihr seht euch das alles einmal auf der LEGO House Homepage an. Matthias hat uns das Polarforschungsspiel gezeigt.


Auch eine interaktive Stadt für die Minifiguren könnt ihr im Haus bauen.

In einem anderen Bereich haben wir Minifiguren gebaut. Diese können dann in einem kleinen Fotostudio abgelichtet werden. Wir sollten uns selbst bauen, um eine Art Gruppenfoto zu machen.

Apropos Minifiguren: Hier war auch eine schöne Timeline der Minifiguren zu sehen. Sie feiert ja dieses Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum!

Nach der einstündigen Führung durch das Haus bekamen wir noch bei Kaffee und Kuchen ein paar seltenere LEGO Sets geschenkt. Danach durften wir uns im LEGO House noch alleine umsehen. Einige gingen in den Keller, wo die History Collection untergebracht ist, andere haben noch in den Experience Zones gespielt. Wir haben uns noch etwas die Green Zone angeschaut, wo drei sehr beeindruckende Landschaften aus LEGO aufgebaut sind.



Viele kleine und große Dinge sind auf der LEGO Fan Tour zu bestaunen.
Mein Fazit:
Der Besuch des LEGO Idea Haus mit dem heiligen Keller und die Fabrikbesichtigung sind einmalige Erlebnisse – und alleine deshalb lohnt sich die Tour schon. Leider bleibt für das LEGO House zu wenig Zeit, um alles ansehen zu können. Ich würde empfehlen eine Zwei-Tage-Tour daraus zumachen. Dann könnt ihr in Ruhe am zweiten Tag das LEGO House erkunden.
Letztes Jahr wurde die Tour noch mit einem Meet & Greet mit einem LEGO Designer beworben. Dies fiel wohl dem engen Zeitplan zum Opfer, was wir natürlich sehr schade fanden. Die Tour kostet umgerechnet rund 340 Euro. Das ist ein fairer Preis für das Gebotene! Allerdings kommen dazu noch die eigenen Reisekosten sowie eine oder zwei Übernachtungen hinzu. Wir haben die Tour jedenfalls genossen und freuen uns auf den nächsten Besuch in Billund.
14 Antworten
Wisst ihr, ob diese Tour auch Teil der Insider-Tour ist? Ich werde bei dieser im Juni dabei sein .
Insofern sich am Ablauf der Inside Touren nichts ändert, dürfte dies der Fall sein.
Hallo,
ein Besuch des LEGO Idea House mit Keller, der Besuch der Fabrik und des LEGO House steht mit Sicherheit auf dem Programm. Aber bei der Inside Tour wirst Du noch viiieeel mehr sehen! Das ist wirklich eine once in a life time Erfahrung! Darauf kannst Du Dich auf jeden Fall freuen. Gerne darfst Du uns auch von Deinen Erlebnissen hier berichten!
Gruß
Wolfgang
Gerne, es ist mein erstes Mal in Billund. Ich bin ein ziemlicher Neuling als AFOL. Mein erstes LEGO-Set habe ich allerdings ca. 1970 bekommen :-).
Was sich Lego so alles leisten kann. Die Mitarbeiter die entlassen werden können einem leid tun. Prunk und Protz sind heutzutage eben wichtiger als sicherzustellen, dass das Unternehmen anständig geführt wird.
Das hat 0,0 mit Prunk und Protz zu tun… das ist Markenpflege. Die ganzen Mitarbeiter haben keinen Job wenn sich keiner mehr um LEGO scherrt.
Ich werde an der Inside Tour Ende Mai anwesend sein. Freue mich auch riesig. Vor allem auf The Vault. 🙂
Toller Beitrag. Respekt. Top Arbeit, weiter so
Markenpflege wäre es, wenn sich viele so ne Tour leisten könnten, bzw. diese für viele zugänglich sind. Mit solchen exklusiven Dingen, die nur für spezielle Leute gedacht sind und jene die das nötige Kleingeld haben, betreibt man keine Markenpflege – vor allem nicht für ein Produkt, dessen Hauptzielgruppe Kinder und Jugendliche (Familien) sein sollten, bzw. sind.
Unterstütze ich voll! 2000€ sind kein Pappenstiel… vielleicht für einen AFOL noch zahlbar, aber mit 1-2 Kindern ?
Das ganze dürfte meiner Meinung nach höchstens 200-300 kosten
“Die Tour kostet umgerechnet rund 340 Euro.”
Im „Lego Idea House“ Keller hat sich im Regal für das Erscheinungsjahr „1980“ offensichtlich ein falscher Karton eingeschlichen:
Auf dem Stapel mit einigen Eisenbahn-Neuerscheinungen dieses Jahres, wo etwas der Batteriezug 7720 zu erkennen ist, liegt ganz rechts oben das Beleuchtungsset „7861“, allerdings in der „1989er Version“. Der richtige 7861 Karton von 1980 ist viel flacher und dafür breiter und vor allem war er wie alle anderen (kleineren) Set in Folie eingeschweißt. 🙂
Das ist ja Wahnsinn! Bitte leite die Nachricht sofort nach Billund weiter! Die Taskforce steht schon bereit um die Umsortierung durchzuführen…
Ich weiß, dass ist mehr als übertrieben von meiner Seite, aber was soll ich machen als Extremsammler. 😀
Und Schuld an diesem Dilemma sind nur meine Eltern, die mir zu Weihnachten 1985 den 7735er Zug geschenkt haben und ich dann so gegen 2010 in den Weiten des Internets entdeckt habe, dass es außer den 7735 und 7745 12V Zug von Lego zuvor auch schon was gab. Seitdem packt mich das Fieber einfach 😀