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LEGO 6270 Forbidden Island von 1989 im Classic-Review

Inhaltsverzeichnis

Wir bleiben im Jahr 1989 und kommen nun zu einem Piratenset, welches wohl unter den meisten Weihnachtsbäumen damals gelegen hat – dem 6270 „Forbidden Island“ – oder im Deutschen einfach „Die Pirateninsel“. Jeder, der Piraten mal mochte oder noch immer mag, wird dieses Set gut kennen, und für diejenigen, die es noch nicht kennen oder nochmal ihr Gedächtnis der Kindheit in Erinnerung rufen wollen, gibt es heute dieses kleine Review.

Die Verpackung:

Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich alte Verpackungen mit Klappdeckel mag?! Selbst in diesem kleineren Set der unteren Preiskategorie hatte LEGO 1989 die kluge Idee, so einen großartigen Klappdeckel zu verarbeiten. Die Maße der Box belaufen sich auf 33,5cm in der Breite, 28,5cm in der Höhe und 6cm in der Tiefe.

Also Deckel aufgeklappt und durch die insgesamt fünf Sichtfenster geschaut. Das Größte bietet dabei den Blick auf die ersten vorsortierten Teile des Sets. Für die Stabilität der Verpackung sorgt auch hier ein extra Innenkarton.

Die Rückseite bietet wieder einige Anregungen für alternative Baumöglichkeiten mit diesem Set, wie immer ohne Anleitung. Hier ist die Fantasie gefragt.

Die Bauanleitung:

Wie auch schon bei den anderen vorgestellten Sets handelt es sich bei dieser Anleitung eher um ein dünnes Heftchen. Es beinhaltet 16 Seiten, wobei man nur 14 Seiten und 14 Bauschritte benötigt, um die Pirateninsel fertig zusammen zu klemmen. Wie üblich in der Serie gibt es auch hier weder Baugruppen oder Teilevorgaben zu den Bauschritten – die Ausnahme ist hier Schritt 1. Das Deckblatt bietet zwei verschiedene Szenarien der fertigen Insel.

Auf der letzten Seite befinden sich noch einmal ausgewählte Bauideen von der Rückseite der Verpackung.

Besonderheit meiner Bauanleitung:

Meine Bauanleitung bietet zwei kleine Besonderheiten. In Bauabschnitt 8 wurde ursprünglich eine 1×1 Platte angezeigt. Da hatte sich leider ein kleiner Fehler eingeschlichen – es müsste ein 1×1 Stein sein. Diese Ausgabe muss die 1. Version gewesen sein. LEGO hat einfach eine korrigierte Einzelseite nachgedruckt und lose in die Bauanleitung eingelegt. Später wurde das Heft komplett neu gedruckt, wie man dann an Bauabschnitt 1 im Vergleich erkennt, wo noch einmal etwas korrigiert wurde.

(Scan rechts von der Seite brickinstructions.com)

Man sieht, nicht nur heute kommen Fehldrucke in Bauanleitungen vor (wie z.B. beim Technic Porsche 42056), sondern auch schon 1989 war wohl der Grafiker so aufgeregt von den vielen coolen neuen Piratensets, dass er den falschen Stein einfügte. Doch wie sagte schon ein prominenter Kieler – irgendwas ist ja immer.

Die Minifiguren:

Dem Set liegen vier Minifiguren bei. Darunter zwei Piraten, ein Piratenkapitän und ebenso ein Blaurock-Soldat, der gleich im 2. Bauschritt in die Zelle gesperrt wird und bei Wasser und Brot auf seine Befreiung warten muss.

Außerdem bietet die Pirateninsel einen Mini-Zoo samt Papagei, Affe und einen Hai in schönem klassischen old-dark-gray. Der Hai wurde ebenfalls 1989 in zwei der Piratensets neu eingeführt. Später folgten noch etliche weitere Sets und verschiedene Farben wie weiß oder dem neuen dark-bluish-gray. In dieser Form wurde der Hai übrigens bis 2011 hergestellt, da war ich selbst etwas erstaunt. Erst danach bekam er ein leicht verändertes Aussehen. Mir persönlich gefällt aber der klassische Hai am Besten.

Die Pirateninsel:

Trotz ihrer wenigen Bauteile (von ca. 180 Teilen) besticht die fertige Insel durch ihre doch üppigen Ausmaße von ca. 30cm in der Breite, 24,5cm in der Höhe (ohne Figur im Ausguck) und ca. 25,5cm in der Tiefe. Das wird durch meist größere Steine bzw. Elemente realisiert. Dabei steht sie auf einer einzigartigen Bauplatte. Die 32×32 noppengroße Grundplatte hat einen Anstrich bekommen, den es nur in diesem Set gab. Zusätzlich zu der Inselbemalung gibt es diverse einzelne weiße Punkte auf den Noppen, welche als Hilfe für den ersten Bauschritt dienen sollen, damit man vor lauter Noppen zählen nicht durcheinander kommt und in den nächsten Schritten die Steine auch korrekt weiter verbaut werden können.

Zu den weiteren Highlight-Steinen in diesem Set zählen mitunter die Treppe in old-dark-gray, die in der Farbe erstmalig verbaut wurde, danach nur noch 1991 in einem weiteren Piratenset. Ebenso neu erschien die braune Hängebrücke. Auch zwei schöne bedruckte (!) Mauerelemente, der braune Ausguck in Form eines halben Fasses, eine grüne Peitsche (als Ranke), oder weitere 1989 neu erschienene Schiffselemente wie Masten oder Takelagen und eine braune Kanonenhalterung fanden ihren Weg in das Piratenset.

Dass bei dem Set auch ein Ruderboot dabei ist, brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen, aber irgendwie müssen die Piraten ja von der geankerten Black Seas Barracuda zu ihrer Insel kommen, wo sie ihre Schätze verstecken und auch die Gefangenen in den Kerker schmeißen. Das Gefängnis hat in diesem Set sogar zwei Gittertüren. Zudem befindet sich über dem Knast eine versteckte Falltür, welche mit Hilfe einer Technic-Achse ausgelöst wird, indem man sie herauszieht und somit der Eindringling direkt nach unten befördert wird.

Dies mag zwar die einzig echte Funktion sein, aber dennoch ist in meinen Augen der Spielspaß hier sehr groß. So kann überall geklettert, oder Duelle auf der Hängebrücke ausgeführt werden, oder man beschießt den Feind – den gemeinen Blaurock – einfach mit der inseleigenen Kanone.

Für die romantische Stimmung oder falls der Pirat mal ein Buch in der Abenddämmerung lesen möchte, gibt es eine kleine Laterne. Genügend Blattwerk in Form von Palmenblättern ist auch vorhanden, wie es sich für eine einsame Insel gehört. Insgesamt elf Blätter gehören dazu, ich weiß gar nicht, ob es je mehr in einem einzigen Set gab.

Der höchste Punkt der Insel ist natürlich der Ausguck, welcher über die beidseitige Takelage erklommen werden kann.

Mein Fazit:

Dieses Set bietet entweder einen tollen Einstieg in die Piratenwelt oder ebenso eine perfekte Ergänzung zur Black Seas Barracuda. Der Preis lag damals irgendwo zwischen 30 und 40 DM und dafür hat man wirklich ein fantastisches kleines oder doch eher groß aufgebautes Piratenabenteuer bekommen. Und dass die Pirateninsel schon damals sehr beliebt war, merkt man heute auch auf den verschiedenen Verkaufsplattformen, wo sie immer wieder angeboten wird und das auch zu fairen Preisen. Für alle LEGO Nostalgiker und Sparfüchse eigentlich ein must-have!

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Kommentare

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18 Antworten

  1. Ein wirklich schönes Set der Piratenserie! Mir gefällt auch die Grundplatte mit der bedruckten Insel besonders gut! Das ist ja heute auch nicht mehr so üblich! Tolle Erinnerung an die Kindertage.

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  2. WOW top Zustand 🙂 Würde sich neben der kleine Achterbahn gut tun, oder so bauen, dass die da durch fährt.

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    1. Das habe ich tatsächlich vergessen. Sorry. Das Set hat ca 180 Teile – schwankt wieder je nachdem auf welchem Markt es veröffentlich wurde.

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  3. Die Boxen von damals waren ein Traum, schade, dass das heute nicht mehr möglich ist.

    Toll wären auch Reviews der Castle Serie (6080, 6081, 6077, 6071 oder 6074).

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    1. Durch die Boxen wurde man quasi auf den Inhalt “hungrig” gemacht 😀
      Die Klappboxen gibt es glaube ich im Moment leider nur noch bei großen Technic Sets z.B. beim Schaufelradbagger oder ähnlichem.

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  4. “Der Preis lag damals irgendwo zwischen 30 und 40 DM…”

    Das war das erste Set, das ich mir von meinem Taschengeld gekauft hatte. Preis waren 59,95 DM.

    Zum Vergleich:
    Das Restaurant 6376 hatte mich 29,95 DM gekostet und die Feuerwehrstation 6389 schlug mit 89,95 DM zu Buche. Selbst 6660 war ein 11,95 DM Set. PKW mit Anhänger 6590 war ein 19,95 DM Set.

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    1. Hallo Frank! Danke für deine Angaben. Ich bin nur von einem Set ausgegangen, was ich auch mal hatte, neben diesem Vitrinen Exemplar, welches einen Preisaufkleber von 34,95 DM auf der Box hatte. Darum habe ich es nur ungefähr gemittelt. Leider ist es eben so, wie ich woanders auch schon schrieb, dass die Preise teils stark schwankten. Ich habe zB ein Skulls Eye Schooner 6286 mit Etikett von 239,95 DM und eins mit Etikett von 179,95 DM. So richtig festnageln kann man diese Preise von damals leider nicht.

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  5. Ein wirkliches schönes Set. Besitze ich aus Kindheitstagen auch noch 🙂
    Die Piratenserie waren uns sind immer noch eines meiner Lieblingsserien.

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  6. Wieder einmal ein toller Bericht, klasse. Ja Piraten sollte man wieder beleben. Frage.:? Könnt ihr bitte vielleicht mal ein Technic Review machen, so Anno 1993-1997. da gab es tolle Sets, zB den Schwarzen Truck mit Pneumatik Greifarm, Nummer weiß ich nicht mehr, war damals das Highlight meiner Kindheit. Ansonsten weiter so PB Team

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    1. Ich kann das gern mal mit dem Chef abklären, ob ich auch den 8868 mal machen kann – ich hätte zumindest ein Exemplar da 🙂

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  7. Danke für die Review und damit erneutes Auflackern schöner Kindheitserinnerungen! Die Insel war damals das erste Set was ich zu der Serie bekommen habe und ja, es lag damals u term Weihnachtsbaum!! Interessant ist auch der Hinweis zum Druckfehler. Muss ich mal nachsehen!
    Gerne mehr solcher Berichte!

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  8. Auch ich sage Danke. Schöne Review again.
    Besonders (aber nicht nur) nach einem blöden Tag auf der Arbeit, ist solcher Lesestoff gerne gesehen.
    Das Set habe ich nur noch in Einzelteilen, z.B. die Grundplatte. Eines der schwarzen Eck-Wand- Elemente ist mir irgendwann im letzten Jahrtausend leider kaputt gegangen. Trotzdem schönes Set. Ich wiederhole mich (in dem Fall gerne) bitte mehr Classic – Reviews. Gerne auch aus anderen Bereichen…Technic wie sich Paul Brick wünscht, alte Space- oder Citysets. 🙂

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  9. Das Set hatte ich damals auch und habe es im vergangenen Jahr endlich mal wieder mit BL-Bestellungen vervollständigt. Da es aus der ersten Welle der Piratenserie stammt, hat es für mich einen höheren Stellenwert als andere Piratensets. Objektiv muss ich aber sagen, dass ich das Modell an sich nicht so gelungen finde. Besonders die Plattform über dem Knast gefällt mir nicht so sehr. Hier gefallen mir einige der Alternativmodelle deutlich besser. Auch wirkt das Inselchen neben dem Piratenschiff ziemlich mickrig. Schön sind natürlich die tollen Teile und das aufwendig getarnte Dach, das mich damals schon von der Idee her an das Robin-Hood-Versteck 6066 erinnerte.

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