Update: Der Preis wurde aktualisiert auf 129,99 Euro.
Als uns vor ein paar Tagen über unseren Blog die Nachricht erreicht hat, dass ein Online-Händler aus Österreich bereits den brandneuen LEGO Creator Expert Ford Mustang (10265) in seinem LEGO Marken-Shop zum Verkauf anbietet, haben wir das Set natürlich direkt geordert und eigentlich damit gerechnet, dass die Bestellung postwendend storniert wird. Doch genau das Gegenteil ist passiert: Die Bestellung wurde bestätigt, das Set in den Versand gegeben und ist mittlerweile auch bei uns eingetroffen. Inklusive einer ordentlichen Rechnung.
Auch bei eBay und Bricklink gibt es bereits zahlreiche Verkaufsangebote, allerdings mit unklarer Herkunft – zumal das Set offiziell noch gar nicht vorgestellt wurde und der Verkauf hierzulande erst Anfang März starten wird.
Und hier ist er nun: Der heiß ersehnte Ford Mustang GT aus dem Modelljahr 1967. Auf den ersten Bildern ließ sich schon erahnen, das dieses Modell ein richtig gutes werden wird. Kurz zur Geschichte des Autos, die übrigens auf den ersten sechs Seiten der Bauanleitung auch noch in Bild und Text ausführlich erklärt wird: Das erste Modell erschien im Jahr 1964 und der Ford wird mehr oder weniger gelungen noch bis heute gebaut. Unser Modell stammt aus dem Jahr 1967 und ist ein sogenanntes Fastback Coupe.
Berühmt wurde der Wagen durch den Film BULLIT mit Steve McQueen aus dem Jahr 1968. Doch zurück zu unserem LEGO Creator Expert Set, das wir natürlich für unser Review hier gleich ausgepackt und zusammengebaut haben.
Die Verpackung
Die Box ist relativ unspektakulär. Das Layout ist die typische „Creator Expert“ Aufmachung.
Hinten sind wieder die typischen Laschen zum Eindrücken und Öffnen der Box. Abgebildet ist hier eine Art „B-Modell“. Und zwar der Supercharged Mustang mit Kompressor, Side-Pipes und Lachgas-Einspritzung.
Seitlich sind alle 1.471 Teile abgebildet und die neue Felge!
Die Teile
Da der Mustang überwiegend in Dunkelblau gebaut wird, sind wie zu erwarten einige alte Teile in neuer Farbe dabei. Ganz neue Formen sind die Felgen und der 11×2 lange gebogene Stein.
Jede Menge bedruckte Teile sind dabei, aber auch ein paar Aufkleber.
Der Großteil davon wird für die Nummernschilder benötigt. Positiv: Für jedes Schild ist eine eigene Fliese dabei.
Einige Teile bleiben übrig, auch eine 1x1er Rundfliese mit dem bedruckten Mustang Signet ist als Ersatzteil dabei.
Die Bauanleitung
Bei dieser 212 Seiten dicken Anleitung hat sich das Designer-Team bei LEGO große Mühe gegeben. Leider wieder in gebundener Form, so dass die Seiten gefalzt werden müssen, damit sich die Seiten beim Bauen nicht wieder zurückblättern.
Auf den ersten sechs Seiten wird die Geschichte des Ford Mustang mit einigen Fun Facts erzählt. Auf der nächsten Doppelseite ist das Modell mit seinen Funktionen abgebildet. Diese Aufmachung hat mir sehr gut gefallen. Zwar ist alles in Englisch, die deutsche Übersetzung kann wie üblich über die LEGO Website abgerufen werden.
Verantwortlicher Designer für dieses Set ist Mike Psiaki. Ihm verdanken wir schon einige großartige Sets, wie zum Beispiel das 10260 Downtown Dinner oder den 10262 James Bond Aston Martin.
Während des Bauens sind in der Anleitung immer wieder kleine Anekdoten aus der Geschichte des Original-Wagens eingefügt. Auch das hat mir während des Zusammenbaus sehr gefallen.
Der Zusammenbau
Die dunkelblaue Farbe ist sehr empfänglich für Fingerabdrücke. Beim nächsten Bau eines solchen Modells werde ich mir dünne Stoffhandschuhe anziehen. Ansonsten müsst ihr halt die Autopolitur in der Garage holen (nicht ganz ernst gemeint!). Der Aufbau ist in sechs Abschnitten unterteilt, natürlich sind die Teile dementsprechend in einzelne Polybags aufgeteilt.
Zu Beginn wird die Bodengruppe gebaut, mit der Lenkung. Endlich hat ein Creator Expert Auto eine funktionierende Lenkung, da habe ich schon lange drauf gewartet. Die Umsetzung gefällt mir auch sehr, die dürfte so in der Art neu sein.
Hier ein Bild der Frontschürze. Natürlich hat Mike einige Snot-Techniken benutzt, aber große Überraschungen beim Bauen sind mir nicht aufgefallen. Alles sehr solide und stabil. Da hatte der Aston Martin schon mehr Überraschungen parat. Wo wir gerade beim Aston Martin sind: die Sitze kommen mir bekannt vor, so ähnlich wurden sie auch beim James Bond Wagen gebaut.
Die Seitenwände hinten werden durch zwei schwarze lange Fahnen realisiert. Eine tolle Idee, leider im Bild hier etwas schlecht einzufangen.
Die Türen haben eine Anschlagsbegrenzung, sehr pfiffige Idee mit den flachen Scharnieren.
Front und Heckscheibe sind die gleichen Teile. Beide Male perfekt eingebaut, da gibt es nichts zu kritisieren.
Wie beim Original ist der V8 Motor in blauer Farbe lackiert. Sehr schöne Details mit den Zündkabeln, dem Kühler samt Lüfter und dem großen Luftfilterkasten. Der Öleinfülldeckel ist mit dem galoppierenden Mustang bedruckt. Das ist Liebe zum Detail.
Auf die Idee, die Außenspiegel so zu befestigen, muss man erst einmal kommen. Übrigens sind die Spiegel auch beim Original so eckig.
Wenn ihr euch einmal den Sticker am Innensiegel anseht, dann könnt ihr im Rückspiegel mit etwas Fantasie den Dodge Charger aus dem Hollywood-Klassiker BULLIT erkennen.
Zum Schluss werden die Hauben und das Dach zusammengesteckt. Die Hutze auf der Haube kann leicht abgenommen werden, um dann später das Charger-Kit anbringen zu können. Bei den weißen Fliesen mit dem blauen gedruckten Streifen solltet ihr auf die Richtung achten.
Dieser Streifen ist nicht 100 prozentig in der Mitte. Das sieht dann später unschön aus.
Unter der vorderen Stoßstange sind zwei Montagehilfen aus 2x2er runden Steinen und 2x2er Platten. Diese werden später beim Bau des Lachgastanks gebraucht.
Der Ford Mustang ist perfekt getroffen. Ich habe einen Maßstab von ca. 1:12,5 errechnet.
Die Linienführung vom Fastback ist wie beim Original, besser geht es meiner Meinung nach nicht.
Vielleicht hätten die Macher des Modells noch Pedale einbauen können, aber das ist Jammern auf einem sehr hohem Niveau.
Unter dem Nummernschild seht ihr vielleicht einen schwarzen geriffelten runden 2×2 Stein. Wer daran dreht, kann den Wagen hinten aufbocken. Das sieht dann später beim Power-Umbau noch besser aus.
Das „B-Modell“
Womit wir beim Umbau wären: Wie ich die ersten Bilder auf der Packung gesehen habe, war für mich klar, den Umbau brauche ich nun wirklich nicht. Zu dem Tuning-Kit gehört ein Kompressor, Front- und Heckspoiler, Side-Pipes und eine Lachgasflasche.
Irgendwie kommt es auf den Bildern immer etwas too much rüber. Aber wenn ihr das fertige Modell mit dem Charger und den Side-Pipes vor euch stehen habt …
Es sind nur ein paar Handgriffe, um die Teile hin und her zu bauen. Die Nummernschilder sind natürlich beliebig austauschbar.
Besonders gefallen hat mir, dass die Motorhaube auch mit dem angebauten Kompressor noch auf und zu geht.
Im Kofferraum ist die Lachgas-Flasche, die dem Gefährt noch mal ordentlich Dampf einblasen soll.
Hier noch ein Größenvergleich mit dem Aston Martin, der auch die Handschrift von Mike Psiaki trägt.
Mein Fazit
Was soll ich sagen, der Mustang ist eigentlich perfekt. Die Farbwahl stimmt, die Form ist einwandfrei getroffen, er hat eine Lenkung und sogar noch Extras, um ihn individuell zu tunen. Die neuen Felgen machen sich prima und die zahlreichen bedruckten Teile werten den Ford noch zusätzlich auf. Die paar Sticker könnte ich verschmerzen, allerdings ist das GT Zeichen, welches hinten auf die 2x2er Rundfliese aufgebracht werden muss, eine Zumutung. Natürlich könnten die Stoßstangen in Chrom noch besser aussehen, aber vielleicht wäre das auch schon wieder zu viel des Guten. Bei den Bautechniken war ich wahrscheinlich vom Aston Martin mit seinen zahlreichen Funktionen etwas verwöhnt. Langeweile kommt beim Zusammenbau dennoch nicht auf.
Der Steckbrief:
Artikelnummer: 10265
Set-Name: Ford Mustang GT
Baureihe: Creator Expert
Teilezahl: 1.471
Erscheinungsjahr: 2019
Bauzeit: ca. sechs Stunden
Altersfreigabe: ab 16 Jahren
Verkaufspreis: 129,99 Euro