Mein Beitrag mit dem Ferrari-Vergleich hat hier im Blog und in der breiten Community hohe Wellen geschlagen. Von Lob über sachliche Kritik bis hin zu diversen haltlosen Behauptungen (unter anderem bei den betroffenen Foren und Noppensteinnews-Seiten) war in den über 450 Kommentaren allein hier im Blog alles dabei.
Die Folge: Die Kommentarspalte des Beitrags ist extrem unübersichtlich geworden, zudem wiederholen sich viele Standpunkte, Argumente und Meinungen (auf beiden Seiten übrigens), so dass ein sinnvolle Stellungnahme unter den Kommentaren kaum mehr sinnvoll erscheint. Deshalb habe ich mich entschieden, einen weiteren Betrag zu verfassen, um die unbeabsichtigten Wogen ein wenig zu glätten und auf einige wesentlich Punkte noch einmal einzugehen.
Es ist kein Review
Bei meinem Artikel über den italienischen Sportwagen aus Klemmbausteinen der Marke BlueBrixx handelt es sich um kein Review. „Am Stein der Zeit“ ist eine lose Artikel-Reihe, die die Stimmung in der LEGO Fan Bubble kommentieren soll. Deshalb sollte der Beitrag auch ein wenig provozieren. Bei manchen Formulierung bin ich dieses Mal leider etwas über das Ziel hinausgeschossen, was ich durchaus bedauere.
Um den Unterschied des unlizensierten Sportwagen-Modells von BlueBrixx mit dem Nachbau aus LEGO Steinen besser darzustellen, habe ich mich an den Stil angelehnt, der leider einem Review sehr ähnelt. Dass es sich bei dem Beitrag um ein Review handelt, ist übrigens an keiner Stelle erwähnt.
Die Sache mit den Schutzrechten
Ja, die LEGO Patente für die Teile sind größtenteils ausgelaufen. Welche Bauteile noch geschützt sind und welche nicht, werden die Unternehmen hoffentlich selbst ganz genau wissen. Für mich fühlt es sich aber falsch an, wenn ein etabliertes Klemmbaustein-Stecksystem ohne jegliche eigene Innovation übernommen wird, nur um sich jegliche Entwicklungskosten zu sparen.
Und natürlich kann so deutlich günstiger produziert und verkauft werden. Ich habe in meinem Beitrag darauf hingewiesen, dass da rechtlich wohl nichts dagegen spricht. Der oft genannte Vergleich zu Daimler hinkt allerdings, da Autos, die nicht aus Stuttgart kommen, eben nicht aus den selben Teilen wie aus der Mercedes-Entwicklung gebaut werden. Das Grundprinzip eines Autos oder eben eines Klemmbausteines darf von anderen Unternehmen „kopiert“ werden. Trotzdem: Hersteller wie COBI, MEGABLOKS oder scheinbar auch CADA machen es vor, wie es eben auch gehen könnte, in dem sie eigenen Steine, Spritzgussformen etc. entwickeln und nicht nicht nur auf die vorhandenen Steine des Marktführers setzen.
Die Mülltonne
Dieses Thema hat gefühlt für die meiste Diskussion gesorgt. Und ich gebe gerne zu, dass dieser Satz am Ende des Artikels reine Provokation war, den ich im Nachhinein besser weggelassen hätte.
links der italienische Sportwagen von BlueBrixx, rechts der Nachbau aus LEGO Steinen
Fakt ist, dass die Teile des BlueBrixx Models, die am Ende übrig geblieben sind, im Mülleimer gelandet sind. Ich habe für diese Steine keinerlei Verwendung und möchte diese aus Gründen auch nicht in meinem LEGO Steinbestand haben. Das zusammengebaute Modell ist allerdings nicht in der Mülltonne gelandet. Es steht hier noch neben meinem Schreibtisch. Allerdings weiß ich nicht wirklich, was ich damit anfangen soll. Auch wenn das Design des Wagens klasse ist, so habe ich mit der Art der Entstehung der Bauteile meine Probleme, zudem stimmt die Qualität der Steine meiner Meinung nach nicht. Und was mir selbst nicht gefällt, will ich auch nicht verschenken, spenden oder weiter verkaufen.
Die Idee zu dem Ferrari-Vergleich
Meine Intension, den Ferrari-Vergleich zu posten, steht in dem Beitrag gleich zu Beginn. Das Modell wurde von dem BlueBrixx Designer toll entworfen und hat mir auf Anhieb gefallen. Mir war aber auch klar, dass ich das Modell (insofern es geht) gerne mit LEGO Steinen nachbauen würde, was ja im privaten Umfeld kein rechtliches Problem darstellt. Ob das tatsächlich geht, stand noch in den Sternen.
Also habe ich mir das Modell über die Webseite des Herstellers ganz normal bestellt und bezahlt – und auch die schnelle Lieferung im Artikel gelobt. Erst nach Erhalt des Modells und nach dem Download der Bauanleitung habe ich festgestellt, dass es alle Teile auch von LEGO gibt und dass der Nachbau daher sehr einfach sein würde. Daher auch die Idee zu dem Ferrari-Vergleich.
Immer diese Fanboys
Ein weiterer Grund für den Beitrag war auch die momentane Stimmung in der Szene. Sobald jemand Produkte aus Dänemark gut findet und seine Meinung dazu irgendwo verteidigt, wird er innerhalb kürzester Zeit als sogenannter Fanboy betitelt und verunglimpft. Diese Bezeichnung fassen viele LEGO Bauer mittlerweile als bewusste Beleidigung auf. Da nehme ich mich übrigens nicht aus.
Und noch ein Ferrari-Vergleich
Auch mein Vergleich mit dem LEGO Ferrari F40 hat für Diskussionen gesorgt. Natürlich ist das Modell mehr als doppelt so teuer wie das Modell von BlueBrixx, dessen bin ich mir auch bewusst. Aber hier gibt es keine Lizenz, die bezahlt werden muss, es sind mehr und qualitativ bessere Steine enthalten und es gibt auch eine ordentliche Verpackung sowie ein gedruckte Bauanleitung dazu. Das ist mir persönlich wichtig und klar ist auch, das kostet auch entsprechend.
Auch aktuelle LEGO Creator Expert Auto-Lizenz-Modelle sind durchaus noch in dieser Preisregion (beispielsweise der Fiat 500 oder der VW Käfer) zu finden. Lizenzfreie LEGO Creator 3in1 Modelle kosten allerdings fast genau so viel das Sportwagen-Set von BlueBrixx.
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