In meinem zweiten Classic Review möchte ich euch heute ein Set vorstellen, das wohl viele ältere AFOLs noch aus ihrer Kindheit kennen. Es ist das LEGO® Kieswerk (351) von 1971. Ich kann mich jedenfalls noch gut daran erinnern als ich das Set damals zu meinem Geburtstag bekommen habe. Was für ein tolles Set – und dann auch noch mit Lastwagen und Förderband.
Die alten Kartons waren in Folie eingeschweißt und nach Entfernen dieser musste die Box zum Öffnen nicht beschädigt werden. Meiner Erinnerung nach lagen alle Bauteile lose darin. Nach dem Herausziehen des Schubers hatte man alle 170 Teile vor sich liegen und konnte sofort mit dem Bauen beginnen.
Die Bauanleitung ist ein Faltblatt mit acht Seiten, in der in zehn Schritten der Bau des Kieswerks gut erklärt wird. In weiteren sieben Abschnitten wird dann der Bau des Kieslasters gezeigt. Die Anleitung wurde übrigens in Deutschland gedruckt, ob für alle Sets oder nur für den deutschsprachigen Raum ist mir leider nicht bekannt.
Auf der grünen Grundplatte sind die Stellen für die ersten Steine markiert, so dass der Anfang leicht ist. Während des Bauens sind sehr schön die blauen Dachsteine zu erkennen, die das Schüttgut in den LKW lenken.
Zum Schluß sind noch die 32 grauen Fliesen zu verlegen. Diese große Anzahl der Fliesen hat mich als Kind schon fasziniert.
Der Kipper hat drei sogenannte Miniwheel Achsen. Hinten sogar mit Zwillingsbereifung! Hier sind auch die einzigen drei bedruckten Steine im Set verbaut. Der gelbe 1x4er Stein mit dem Kühlergrill und den Lampen ist in unzähligen Set´s und allen damaligen Farben verbaut.
Das tollste Teil im Set ist aber natürlich das Förderband.
Dieses Teil gibt es in gelb und in einem anderen Set noch in roter Farbe. Für den nordamerikanischen Markt war ein gelbes auch noch bei einem Fabrik Set dabei. Die Förderanlage (so nennt LEGO® sie) besteht aus sieben Teilen, wird aber im Set nicht extra zusammengebaut. Die Einzelteile konnte man aber beim Ersatzteilservice nachbestellen. Die Schaufel wird hochgeklappt um die enthaltenen weißen 1x1er Steine dann in das Kieswerk hoch zu kurbeln.
Von dort fallen sie dann in den bereitgestellten Lastwagen und können abtransportiert werden. War damals eine klasse Sache, ich konnte mich stundenlang damit beschäftigen. Interessant finde ich, dass auf den Bildern der Verpackung die Kurbel und die obere Achse weiß sind. Ich vermute, dass hier wahrscheinlich noch der Prototyp fotografiert wurde. Und weil LEGO® damals “System” im Namen hatte, gab es natürlich eine ganze Reihe kleiner Sets zum Thema in dieser Zeit.
Mein Fazit:
Für mich ist das Set eine Ikone der LEGO® Geschichte, weil sich so gut wie jeder über 40zig Jährige an das Set erinnern kann. Wir gefällt der hohe Spielwert sowie die einfache Bauweise. Zudem ist das Set leicht wieder zu erkennen. Was mir nicht gefällt ist, dass sich die Kurbel am Förderband schwer drehen lässt – und für Erwachsenen Hände etwas zu klein ist.
5 Antworten
Sehr cool. Ich hab ja erst mit der 12 V Diesellok 1982 angefangen.
Von meinem Vater hatte ich allerdings auch viel so aus den 60 ern und 70ern.
Die blaue 12V Rangierlok war aber auch Klasse!!
“Die Anleitung wurde übrigens in Deutschland gedruckt, ob für alle Sets oder nur für den deutschsprachigen Raum ist mir leider nicht bekannt.”
Hallo Wolfgang,
bekannt sind hiervon bisher nur Drucke aus Deutschland von den Druckereien “Aller” (Ulzburg), “Persiehl” (Hamburg) und “Mühlmeister” (Hamburg). Alle Varianten tragen die identische Drucknummer.
Schönen Gruß
ThomaS
Hallo ThomaS,
danke für diese Information! Diese Anleitung ist übrigens aus Ulzburg.
Gruß
Wolfgang
Hallo zusammen,
auch mich hat dieses Set, das ursprünglich mein Bruder besaß (1971 war noch vor meiner Geburt ;-)), immer fasziniert.
Leider ging dann irgendwann in der 70ern das Förderband kaputt, weil ein kleiner Junge durch das Kinderzimmer spazierte und ungeschickt darauf trat.
Erstaunt hat mich, dass es wohl anscheinend doch separat zu bekommen war-wir haben es dann irgendwann Anfang/Mitte der 80er versucht irgendwo herzubekommen. Damals ohne Internet schlicht unmöglich, weder auf Flohmärkten noch bei Lego direkt (damals gab es noch “Paul Prima” von Lego, wo man glaube ich in Hohenwestedt Einzelteile nachbestellen konnte).
Deshalb habe ich mir dann im Zeitalter des Internets das Set mit Box und Originalanleitung in England für teuer Geld bestellt. Warum es so teuer war, wurde mir schlagartig erst später klar: Bis auf die fehlende Blisterfolie war das Set komplett neu, und ich Depp habe die Beutel in der Packung aufgemacht, ohne zu wissen, dass die Steine in der Box orignal so verpackt waren: Es waren weiße Papierbeutel mit transparenter Folie, ähnlich wie bei Briefumschlägen mit Fenster.
Von daher: Nein, die Steine lagen nicht einzeln und lose in der Box. Inzwischen weiß nun auch ich, was der englische Begriff “mint” auch bedeuten kann…
Da ich eine in England verkaufte Version des Sets habe, kann ich gerne mal schauen, wo die Bauanleitung gedruckt wurde. Ich glaube aber, dass die auch aus Deutschland stammt, denn soweit ich weiß, war in den 70ern der zentrale Vertrieb für Lego in Europa in Deutschland, und ich habe bei noch keinem Modell eine Bauanleitung gesehen, wo ein Hinweis auf einen Druck außerhalb von Deutschland vorhanden war, auch nicht bei lugnet.com usw.
Was mich bei dem Set noch interessieren würde: Man sieht auf der Box und in der Bauanleitung eine WEISSE Kurbel am Förderband. Bis jetzt habe ich das Band aber immer nur mit einer ROTEN Kurbel gesehen. Ist jemandem bekannt, ob es hier unterschiedliche Versionen gab?
Tja, die 70er und 80er fand ich schon die schönste Lego-Epoche. Liegt das nur daran, dass ich in der Zeit aufgewachsen bin oder geht das anderen genauso?